Ein Griff ins falsche Reifensortiment und schon war es passiert. Marcus Grönholm verspielte zur Halbzeit der zweiten Etappe seine klare Führung und ließ Verfolger Sebastien Loeb gefährlich nah aufschließen.
"Heute Morgen habe ich zu weiche Reifen gewählt, die auf der langen Prüfung nicht funktioniert haben", gab Grönholm seinen Fehler zu. "Das Auto war wie eine Schlange und rutschte enorm. Ich verlor meinen Rhythmus und viel Zeit auf Loeb, der härtere Pneus wählte. Die richtige Reifenwahl ist nicht einfach, wenn man sich im Service befindet und die Prüfungen sind zwei Stunden und rund 100 Kilometer entfernt. Zur Hälfte der Prüfung erwischte ich ein Loch und vermutete einen Plattfuß. Ich nahm das Gas etwas zurück, denn das Auto fühlte sich nervös an und das hat weitere drei bis vier Sekunden gekostet."
Auf der letzten Prüfung setzte Loeb dann zum entscheidenden Angriff an und übernahm mit einer weiteren Bestzeit die Führung. Grönholm rutschte mit nur 1.7 Sekunden Rückstand auf die zweite Position ab. "Es war kein so perfekter Auftritt von mir. Ich hatte nicht das übliche 'Super Gefühl' im Auto und mit meiner Fahrweise. Ich war nicht am Limit, was ich hoffentlich morgen wieder sein werde", zeigte sich Grönholm selbstkritisch.
Am letzten Tag der Rallye Neuseeland stehen insgesamt sieben Prüfungen auf dem Programm. Genügend Möglichkeiten für Grönholm, um Loeb die Spitze wieder abzunehmen. "Der Abstand ist klein und ich hoffe, dass ich das Blatt wieder wenden kann. Im Hinblick auf die Meisterschaft will ich natürlich gewinnen. Klappt es nicht, dann ist es eben so. Der zweite Platz ist kein Desaster, würde aber den Titelkampf sehr eng werden lassen. Wir werden heute Abend noch ein paar kleine Änderungen an den Differenzialen und der Aufhängung machen. Es wird auf jeden Fall ein großartiger Kampf", kündigt Grönholm an.
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