WM 2014

Wilson: R5 war überlebenswichtig

Für M-Sport ist der Ford Fiesta R5 ein voller Erfolg. Ohne dieses Fahrzeug wäre das WM-Programm mit dem World Rally Car nicht mehr möglich gewesen, wie Teamchef Malcolm Wilson verrät. Auch künftig wird das Auto eine große Rolle spielen.

<strong>STOLZ:</strong> M-Sport-Boss Malcolm Wilson freut sich über eine gute Auftragslage beim R5-Projekt

Ohne Werksunterstützung und trotzdem ganz oben mit dabei: M-Sport bleibt auch in diesem Jahr der Weltmeisterschaft treu. Möglich machte dies unter anderem die Erfolgsgeschichte „Fiesta R5“.

 

„Das R5-Projekt hat uns ermöglicht, in der Weltmeisterschaft auf höchster Ebene zu bleiben. Aus kommerzieller Sicht war es ein toller Erfolg“, erklärte M-Sport-Chef Malcolm Wilson. „Auch wenn jetzt Peugeot und Citroën einsteigen, so glaube ich, dass es einen großen Markt für R5-Autos gibt. Wir sind bis Mitte Juni ausgebucht und bekommen jeden Tag neue Nachfragen. Es gibt eine glänzende Zukunft für diese Autos. Außerdem entwickeln wir einen R5+, das ist ein R5 mit WRC Turbo und 34mm Restriktor, der bei nationalen Rallyes eingesetzt werden kann. Auch davon haben wir schon zehn Bestellungen. Ich glaube, der R5 hat uns viele Türen geöffnet. Es ist ein Auto, dass bei nationalen Läufen eingesetzt werden, auf internationaler Ebene und es ist gerade einmal eine Sekunde pro Kilometer langsamer als ein WRC und das bei lediglich 40 Prozent der Kosten. Persönlich glaube ich, das ist der Weg, den der Sport gehen sollte. Wir müssen die Kosten weiter reduzieren.“

 

Während Wilson vor der großen Herausforderung steht, ein neues World Rally Car für 2015 zu planen und zu finanzieren, entwickelt seine Mannschaft weitere Ausbaustufen des aktuellen Fiestas. Dabei geht es nicht nur um den R5+, sondern auch um den Fiesta 2400, der von einem 325 PS starken 2,4-Liter-Saugmotor angetrieben wird. „Das sind alles Wünsche unserer Kunden“, erklärt Wilson. „Wir müssen alles tun, um in diesem Geschäft zu überleben. Also schauen wir uns alle möglichen Bereiche an. Das Schlechteste was passieren kann, ist das diese Autos in der Garage stehen und nicht bewegt werden. Kommen die Fahrzeuge zum Einsatz, dann werden Ersatzteile benötigt und natürlich brauchen wir auch dieses Geschäft. Aber wir müssen natürlich erfolgreich sein. Sind wir es nicht mehr, wird diese gewaltige Auswirkungen auf unser Geschäft haben.“

 

Auch das Thema Rallycross ist für Wilson interessant. M-Sport baute für Ken Block ein Fahrzeug auf und die Konkurrenzfähigkeit des Autos ließ andere Fahrer aufhorchen. „Rallycross ist etwas, worauf wir schauen müssen. Wir denken über ein eigenes Auto nach, das wir hoffentlich mit Ken und einigen anderen Leuten einsetzen können.“

 

Selbst in der kleineren RC4-Klasse bleibt M-Sport aktiv, obwohl die FIA künftig Citroën als Ausrüster der Junior-WM wählte. „Wir wussten, dass diese Entscheidung kommen würde. Ehrlich gesagt waren wir an dem Punkt, unsere ganzen R2-Autos nach Chile zu verkaufen, denn dort gibt es eine entsprechende Meisterschaft“, so Wilson. „Dann gab es plötzlich die Möglichkeit mit DMack. Sie wollten etwas bewegen und wir konnten eine bessere Meisterschaft auf die Beine stellen als zu vor. Es ging nicht darum, gegen die FIA zu arbeiten, die DMack-Challenge kam aus dem Nichts und war in wenigen Stunden eingetütet.“

 

Ob er in naher Zukunft wieder auf die Unterstützung von Ford zählen kann? „Ich kann darauf keine Antwort geben. Wenn man an die aktuelle wirtschaftliche Lage von Ford denkt, dann kann man verstehen, dass sie so lange nicht nach der Rallye-WM oder irgendeiner anderen Motorsportart schauen, bis sich ihre finanzielle Lage deutlich verbessert hat“, meinte Wilson. 

« zurück