Rallye Monte Carlo

Was bedeutet eigentlich „Die Nacht der langen Messer“?

Stehen bei der Rallye Monte Carlo Prüfungen am späten Abend auf dem Programm, wird immer über „Die Nacht der langen Messer“ gesprochen. Aber was hat es eigentlich damit auf sich?

Am Donnerstagabend beginnt die Rallye Monte Carlo. Die ersten beiden Prüfungen finden in der Dunkelheit statt und prompt wird über „Die Nacht der langen Messer“ geredet. In der Tat könnte man einen Zusammenhang erkennen zwischen den langen Scheinwerferkegeln, mit denen sich die Rallyeautos durch die Dunkelheit schneiden, doch damit liegt man falsch. 

Der Begriff kommt aus der Politik und dem Kampf um Macht und Einfluss. In der britischen Geschichte taucht er im Jahr 450 auf, als angelsächsische Einwanderer keltische Adelige ermordeten. Das blutige Geschehen wurde von Historikern erstmals mit dem Begriff „Die Nacht der langen Messer“ umschrieben. In Deutschland wird die Metapher häufig mit der Zeit des Nationalsozialismus in Verbindung gebracht, als Adolf Hitler 1934 Konkurrenten in den eigenen Reihen ermorden („Röhm-Putsch“) ließ. Zuletzt wurde der Begriff in der letzte Entscheidungsrunde der gescheiterten Jamaika-Koalitionsverhandlungen benutzt. 

Doch wie kam dieser nun zur Rallye Monte Carlo? Wegen der häufigen Punktgleichheit der Fahrer bürgerte sich nach Ankunft in Monaco ab 1959 eine abschließende Schleife über den Col de Turini ein. Angesichts der knappen Ergebnisschlachten nannte ein französischer Journalist die regelmäßig bei Dunkelheit gefahrene Etappe in Anlehnung an schmerzhafte Auseinandersetzungen „Nacht der langen Messer“. Der Begriff bürgerte sich schnell ein und der 1.607 Meter hohe Col de Turini wurde gleichzeitig der heilige Berg im Rallyesport.

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