Chance für Nachwuchs

VW: Skoda als Einstiegshilfe

Ab Sommer wird Volkswagen Motorsport wahlweise einen oder zwei Skoda Fabia S2000 bei ausgesuchten Rallyes einsetzen. Es bietet sich die Chance für nationale Toptalente.

<strong>EINSÄTZE:</strong> VW Motorsport setzt ab Sommer zwei Fabia S2000 ein

Auf Sardinien verkündete Volkswagen den Fahrplan für das zunächst auf fünf Jahre angelegte WM-Programm. In diesem Jahr werden die nötigen Strukturen geschaffen und der Polo WRC entwickelt. 2012 folgt ein intensives Testprogramm, anschließend will man sich drei Jahre lang in der Weltmeisterschaft messen. Eine Fortsetzung nach 2015 schließt man in Wolfsburg nicht aus.

 

Um sich bestmöglich auf die neue Rallyewelt vorzubereiten, besorgte sich Volkswagen bei Konzerntochter Skoda zwei Fabia S2000. Diese werden ab der Rallye Finnland bei ausgesuchten Läufen eingesetzt, vorrangig um das Team zu schulen. "Will man gewinnen, braucht es nicht nur tolle Fahrer und ein tolles Auto, sondern auch eine tolle Mannschaft", weiß Motorsportchef Kris Nissen. "Wir haben viel Respekt vor dieser neuen Aufgabe und wollen uns parallel zur Entwicklungsarbeit mit den Abläufen in der Rallye-WM beschäftigen."

 

Dakar-Sieger und SWRC-Starter Nasser Al-Attiyah gilt für ein Skoda-Cockpit als gesetzt, im zweiten Fahrzeug könnte jeweils ein nationales Toptalent agieren. Nissen machte bei der Präsentation des WM-Projekts keinen Hehl daraus, dass man auf der Suche nach einem jungen deutschen Fahrer ist, der in die Fußstapfen von Walter Röhrl tritt. Ob es gelingt, einen Deutschen ab 2013 auch im Polo WRC einzusetzen, wird sich zeigen. Bei der Frage nach der künftigen Besetzung wehrt man sich in Wolfsburg mit der immer gleichen Antwort: "Wir wollen die besten Fahrer, die am Markt verfügbar sind. Die Nationalität spielt dabei keine Rolle."

 

Spätestens für 2012 muss eine Entscheidung bei der Fahrerwahl gefallen sein. Dann beginnen die Testeinsätze mit dem Polo WRC. Zunächst soll Carlos Sainz die Entwicklung des Polo WRC unterstützen. Der in der Rallye-WM bestens verdrahtete Spanier sah sich bereits in der Rolle des künftigen Teamchefs, kam aber nicht zum Zug. Sportchef Kris Nissen stellte ihn auf Sardinien als seine "rechte Hand" vor, doch in dieser Rollenverteilung dürfte künftig einiger Zündstoff liegen. Schon beim Thema "Loeb" gehen die Meinungen auseinander. Sainz ist ein großer Befürworter des Franzosen, Nissen äußerte auf Sardinien einige Bedenken, was die mögliche Verpflichtung des Weltmeisters angeht. 
 

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