Neue WRC-Motoren

Viele Änderungen unter der Haube

Nur noch ein Monat bleibt den Teams um die endgültige Spezifikation ihrer neuen 1,6-Liter-Turbomotoren zu entwickeln. Anschließend sind nur noch kleine Änderungen möglich.

<strong>LETZTE HANDGRIFFE:</strong> Citroen, Ford und Mini arbeiten intensiv am neuen 1,6-Liter-Turbo

Ende April ist es soweit. Citroën, Ford und Mini müssen die endgültige Version ihrer Motoren der FIA vorlegen. Anschließend sind nur noch geringe Änderungen möglich. Entsprechend intensiv wird bei den Teams am neuen 1,6-Liter-Turbo gearbeitet, um letzte Wehwehchen der Triebwerke zu kurieren.

 

"Wir sind im Moment wirklich sehr beschäftigt und überprüfen eine Vielzahl von Dingen", erklärt M-Sport-Technikguru Christian Loriaux. "Der Zeitplan ist knapp und wir haben beim Konstruieren der Direkteinspritzung viel Hilfe von Ford bekommen. Es ging um den Brennraum, um die richtige Größe der Düsen, einfach um alles. Die Direkteinspritzung ist ein sehr kompliziertes Ding."

 

Von außen betrachtet sind die Veränderungen am Motor kaum zu sehen. Doch M-Sport und Motorenpartner Pipo Moteurs haben die gemachten Erfahrungen bei den ersten beiden WM-Läufen genutzt, um den Vierzylinder zu verbessern.

  

Auch bei Citroën Racing dürften die Lichter in den Konstruktionsbüros zur Zeit nicht ausgehen. Man hat Probleme mit der Kühlung und dem Ölkreislauf ausgemacht. "Durch die Direkteinspritzung haben wir viel Arbeit", erklärt Technikchef Xavier Mestelan-Pinon."„Rein vom Wettbewerb her macht diese Technologie kaum Sinn. Aber es ist richtig und gut, solche Systeme einzusetzen und voran zu bringen, wenn auch erstmal nur aus Marketingsicht."

 

Der Franzose weiter: "Da Rennmotoren meist unter Volllast drehen, können wir auch noch keine Verbrauchsvorteile erkennen. Mit fortschreitender Entwicklung wird das sicherlich kommen, denn ein kleinerer Turbomotor mit weniger Leistung sollte auch weniger Sprit verbrauchen. Doch im Moment ist das nicht unsere Priorität. Deshalb ist unser Tank auch genauso groß wie im C4. Wir konzentrieren uns noch voll auf die Zuverlässigkeit."

 

Loriaux setzt darauf, mögliche Schwachstellen seines Motors durch die von der FIA erlaubten Joker im Laufe der Zeit auszumerzen. "Die Technologie ist völlig neu für uns. Vielleicht hat Citroën früher mit der Entwicklung bekommen, aber wir lernen immer weiter dazu. Ich bin mir sicher, dass wir bis zur endgültigen Homologation einige neue Dinge finden werden, die dann später eingebaut werden. Dafür nutzen wir unsere Joker. Leider sind diese begrenzt und man will sie nicht vorzeitig verschießen", so Loriaux abschließend.

 

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