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Turboschaden wirft Vollak zurück

Nach der Nullnummer in Mexico ist das OMV World Rallye Team bei der Propecia Neuseeland Rally wieder obenauf. Manfred Stohl führt nach der ersten Etappe.

<strong>Souverän:</strong> Manfred Stohl in Führung

Das OMV World Rally präsentiert sich am ersten Tag der Propecia Neuseeland Rally mit einem nahezu perfekten Comeback in der Production-World Rally Championship. Allen voran Manfred Stohl, der nach seinen beiden Ausfällen zu Beginn der Saison, in Neuseeland wieder zu seiner gewohnt starken Form fand. Der 31 Jahre Österreicher führt nach neun von 23 Sonderprüfungen mit 13,6 Sekunden Vorsprung auf Marcos Ligato die PWRC-Wertung an. Jani Paasonen liegt 1:25 Minuten zurück an fünfter Stelle. Viel Pech hatte hingegen Sebastian Vollak. Beim Mitsubishi des jungen Deutschen fiel auf der ersten Sonderprüfung des Tages der Turbo aus. Mit diesem Manko musste er drei SPs bestreiten und verlor allein dadurch gleich über acht Minuten.

 

"Kein Risko eingehen, versuchen den Rhythmus zu finden und nicht zu viel Zeit verlieren." Das war das Motto von Manfred Stohl für den ersten Tag der Neuseeland-Rally. Denn besonders die Tatsache, dass er bereits seit über einem Jahr keine volle Rally mit einem Gruppe N-Boliden bestritten hatte, macht den OMV Piloten nachdenklich. Doch vom ersten Kilometer an war dann davon nichts zu bemerken. Der Wiener setzte den Maßstab in der seriennahen Klasse. Am Ende des ersten Tages lag er dann zehn Sekunden vor Marcos Ligato (Subaru). Der vermeintlich stärkste Gegner des Österreichers, Toshi Arai (ebenfalls Subaru), hat bereits fast eine Minute Rückstand. Stohl: "Grundsätzlich bin ich glücklich und zufrieden. Dennoch läuft das Auto nicht ganz nach meinen Vorstellungen. Doch bei einer Führung sollte man nicht über vergebene Möglichkeiten nachdenken, sondern danach trachten, dass man sie bis ins Ziel nicht mehr abgibt." Die von Stohl angesprochenen Probleme betreffen das Zentral-Differential. Dieses wird jedenfalls vorsorglich beim 45-minütigen Frühservice am Samstag gewechselt.

 

Jani Paasonen hingegen bestreitet eine bislang unauffällige Rally. Der Finne in Diensten des OMV World Rally Teams liegt auf Platz fünf, jedoch nur 40 Sekunden von einem Stockerlplatz entfernt. Diesen Abstand hat Paasonen einem Reifenschaden zu verdanken. Eine kleine Schrecksekunde gab es auf Sonderprüfung vier. Ein ausgefallenes Fahrzeug versperrte die komplette Strasse. Arai, Sola, McShea, McRae und Paasonen wurden dadurch über vier Minuten aufgehalten. Am Nachmittag wurde den vier "Geschädigten" eine Durchschnittszeit zugewiesen, sodass ihnen kein unverschuldeter Schaden entsteht. "Wir sind voll und ganz im Plansoll. Auch haben wir noch Reserven. Die Rally dauert noch zwei Tage. Unser oberstes Ziel ist, dass wir hier in Neuseeland punkten. Dem wird unsere Taktik angepasst", erklärt OMV Pilot Jani Paasonen.

 

So problemlos es bei Stohl und Paasonen läuft, so unglücklich verlief der Auftakt für Sebastian Vollak. Ein Turboschaden zwei Kilometer vor dem Ende der ersten Sonderprüfung des Tages war nur der Beginn. Erst nach drei Sonderprüfungen konnte der defekte Teil ausgewechselt werden. Bis dahin verlor der OMV Rookie jedoch über acht Minuten mehr als erhofft. Gegen Ende des Tages kamen dann noch Öldruckprobleme hinzu, die ein Aussetzen des Motors bewirkten. Vollak: "Das war nicht mein Tag. Jetzt gilt es möglichst lange im Bewerb zu bleiben, damit ich Schottererfahrung sammle. Anderseits, wie man in Mexiko gesehen hat, ist die Ausfallsquote in der PWRC relativ hoch. Vielleicht schwimme ich dadurch sogar in Richtung Punkteränge. Man darf die Hoffnung und den Kampf nie aufgeben."

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