Rallye Monte Carlo

Teams sauer über Auswertung

Ausgerechnet in der Topliga funktionierte beim Saisonauftakt die Auswertung der Zeiten nicht. Die FIA hüllt sich noch in Schweigen, auch vom neuen Zeitnehmer STI gibt es noch keine Stellungnahme. Die Teams sind entsprechend sauer.

<strong>PROBLEME:</strong> Die Zeitnahme und Auswertung funktionierte nicht wie gewohnt

Es dauerte eine Weile ehe das Ergebnis der ersten Etappe der Rallye Monte Carlo feststand. Wegen eines Kommunikationsproblems waren falsche Zeiten der dritten Prüfung übermittelt worden, an korrekte Zwischenzeiten war heute fast gar nicht zu denken. Fast alle im Servicepark wünschten sich den alten Auswerter Stage One Technology (S1T) zurück, der in den vergangenen Jahren exzellente Arbeit abgeliefert hatte. Doch die FIA hatte sich die spanische Firma Sistemas Integrales de Telecommunicacion (SIT) entschieden, die nach Ansicht des Weltverbands einen gleichen Standard bieten könnte. Doch dem war offensichlich nicht so.

 

"Es ist völlig inakzeptabel, was wir heute gesehen haben", sagte Volkswagen Motorsportchef Jost Capito. "Die FIA erwartet von den Herstellern und den Teams, dass sie sich vernünftig vorbereitet haben. Sie verlangt hohe Nenngelder. Dann kann man zumindest erwarten, dass die Zeitnahme funktioniert. Es geht nicht nur um die Zeitnahme, sondern auch um die Sicherheit. Die FIA setzt sich sehr für Sicherheit ein. Ich kann nicht verstehen, wie sie es zulassen können, dass diese Prüfungen gefahren werden, wenn das Sicherheitssystem nicht funktioniert. Die Monitore zeigen, dass es einen Notfall gibt, aber das Auto fährt normal weiter. Wenn es wirklich einen Notfall gibt, was passiert dann?“

 

Schon auf der ersten Prüfung meldete das SIT-System den Stopp von Loeb und Sordo, obwohl beide Autos normal weiterfuhren. Daraufhin baten die Offiziellen das Citroën-Team zwei GPS-Sensoren in den Autos zu deaktivieren, damit das GPS-Sicherheitssignal nicht gestört wird. "Es ist unmöglich so zu arbeiten", zeigt sich Citroën-Teamchef Yves Matton verärgert. Doch scheinbar lag die Schuld auch in den eigenen Reihen, denn der Sensor war so verbaut, dass die Sensoren zu starken Vibrationen ausgesetzt waren und deshalb den Fehlalarm auslösten.

 

Der veranstaltende Automobilclub von Monaco, dessen Hilfskräfte an der Prüfung die Technik bedienen, wollte sich zu den Vorfällen nicht äußern und verwies auf den Vertrag zwischen der FIA und SIT. Aus diesen Lagern war zu hören, dass man die Probleme untersucht. "Wir müssen ergründen was heute passiert ist", erklärt FIA-Rallye-Direktor Jarmo Mahonen gegenüber Autosport. "Wenn wir alle Informationen haben, dann können wir uns dazu äußern."

 

Zu den Schwierigkeiten soll auch beigetragen haben, dass das Flugzeug von SIT, das die Funksignale aufnimmt und weiterleitet, aufgrund eines Verbots durch die französische Armee, welche die Hoheit über große Teile des Luftraums hat, nicht starten durfte. Ein weiteres Puzzleteil im Chaos des heutigen Tages.

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