WM 2017

Startreihenfolge: Neue Variante in Sicht?

Volkswagen-Pilot Sebastien Ogier kann offenbar aufatmen. Im kommenden Jahr könnte die Startreihenfolge bei einem Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft erneut geändert werden.

Sebastien Ogier VW Polo WRC
Sebastien Ogier fordert eine Änderung der Startreihenfolge

Immer und immer wieder kritisierte Sebastien Ogier in dieser Saison die aktuelle Startreihenfolge. Dabei stieß er auf viel Unverständnis für seine dauerhafte Nörgelei, aber in einem Punkt waren sich auch die Kritiker des Franzosen einig: Das aktuelle System ist unfair gegenüber dem WM-Spitzenreiter, der an zwei Tagen als erster Fahrer auf die Strecke muss und bei Schotterläufen seine Siegchancen verliert.

Aber die jetzige Lösung bescherte eine ganze Reihe von Siegern, die Eintönigkeit von ständigen Ogier-Erfolgen war mit einem Schlag beendet. Das zählt bei FIA und WM-Promoter als enorm großer Pluspunkt und dennoch scheint man erneut an einer Änderung der Startreihenfolge zu basteln.

Auf dem Tisch liegen offenbar drei Vorschläge. Der erste sieht vor, alles so zu lassen wie es ist. Bei der zweiten Idee fahren die Fahrer am ersten Tag entsprechend des WM-Stands los, am zweiten Tag in umgekehrter Reihenfolge des WM-Klassements. Am Sonntag werden die Plätze dann noch einmal getauscht, allerdings entsprechend des Zwischenstands der Rallye. Die dritte Version ist ein wenig einfacher: Am ersten Tag laut WM-Stand, am Samstag und Sonntag starten die WRC1-Piloten im umgekehrter Reihenfolge des Zwischenstands der Rallye.

Smeets: "Nicht fair"

Bei Volkswagen stoßen diese Gedankenspiele auf offene Ohren. „Wir müssen eine Lösung finden, die allen Fahrern auf jedem Untergrund eine Siegchance ermöglicht“, erklärte der neue Sportchef Sven Smeets. „Ich habe nichts gegen sechs verschiedene Gewinner, aber dann sollten diese sechs Fahrer auch um die Meisterschaft fahren. Das ist im Moment nicht der Fall. Es ist nicht normal, dass ein Pilot so von seiner Startposition profitiert. Das ist nicht fair, nicht fair gegenüber dem Sport und auch nicht fair gegenüber den Leuten, in diesen Sport investieren. Auf dem Papier mag es gut aussehen, aber am Ende ist es nicht das, was wir wollen.“

Die FIA Rallye-Kommission will noch die anstehenden WM-Läufe abwarten, um eine endgültige Entscheidung zu treffen, die anschließend vom Weltrat abgesegnet werden muss. Kein Thema soll die von Walter Röhrl vorgeschlagene Auslosung der Startplätze sein, oder eine Rückkehr zum Qualifying, das in der Rallye-EM angewendet wird.

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