WM 2018

Spanien nach WP7: Tänak vorn – Ogier und Neuville fallen zurück

Ott Tänak gibt bei der Rallye Spanien weiter das Tempo vor: Während der Toyota-Pilot aus Estland seinen Vorsprung auf der Nachmittagsschleife weiter ausbauen konnte, fielen seine Titelrivalen Sébastien Ogier (Ford) und Thierry Neuville (Hyundai) auf losem Schotter noch weiter zurück. Nach Tag 1 bekleiden sie nur die Positionen 7 und 9.

Mit 21 Zählern Rückstand startete Ott Tänak in die Rallye Spanien und der Este scheint entschlossen zu sein, im Kampf um den WM-Titel nach dem letzten Strohhalm zu greifen. Der Toyota-Pilot setzte der Rallye am ersten Tag, der fast ausschließlich auf Schotter ausgetragen wurde, seinen Stempel auf. Gänzlich zufrieden war der Este aber nicht. „Noch ist nichts entschieden. Es war ein schwieriger Tag. Zu Beginn des Nachmittags fühlte sich das Auto richtig gut an, später musste ich mehr kämpfen und ich weiß noch nicht warum.“

An den Zeiten machte sich das nicht bemerkbar. Nach 148 von insgesamt 331 WP-Kilometern liegt Tänak über 25 Sekunden vor dem Rest des WRC-Feldes, das noch relativ dicht beisammen liegt. Erster Verfolger ist nunmehr Lokalmatador Dani Sordo (Hyundai) mit 26,8 Sekunden Rückstand, der auf der letzten WP des Tages an Elfyn Evans (Ford, +29,7s) vorbeizog. Der Spanier sagt selbst, dass er morgen vor allem einen Blick in den Rückspiegel werfen wird: „Wir schauen nicht nur auf Loeb.“

Loeb kommt besser in Schwung

Der Rekordchampion hatte bei seinem WM-Gastspiel einen schwierigen Start, kam im Laufe des Tages aber immer besser in Fahrt und verbesserte sich am Nachmittag von Platz sechs auf vier. Loebs Abstand zum Podium ist auf eine halbe Sekunde zusammengeschrumpft. „Am Anfang war es schwierig, für den Nachmittag haben wir ein besseres Setup gefunden“, gab der Citroen-Pilot zu Protokoll. „Morgen auf Asphalt: Wenn es regnet, wird es schwierig.“

Zu den Gewinnern des Nachmittags zählte auch Jari-Matti Latvala. Der Toyota-Pechvogel, auf WP 4 durch einen Reifenschaden auf Platz zehn zurückgeworfen, liegt mittlerweile schon wieder auf der fünften Position, mit 37,6 Sekunden Rückstand auf seinen führenden Teamkollegen. „Es ist frustrierend, aber das Wichtigste ist, dass ich das Selbstvertrauen wieder habe. Ich war lange Zeit nicht mehr so gut in Form.“

Ogier und Neuville hadern mit Straßenkehrer-Rolle

Hinter Latvala liegen Andreas Mikkelsen (Hyundai, +39,1s) und Sébastien Ogier (Ford, +39,4s) fast gleichauf. Der amtierende Weltmeister haderte mit seiner Rolle als Straßenfeger und hofft auf den beiden folgenden Asphalt-Etappen auf Besserung: „Für die ersten Fahrer war es heute sehr hart, der Schotter war sehr lose. Wenn die Bedingungen morgen auch schwierig sind, dann ist das für alle gleich – und das ist eine Chance für uns.“

Noch schlimmer erwischte es Thierry Neuville. Der aktuelle WM-Spitzenreiter hat fast eine Minute auf Tänak eingebüßt und ist aktuell nur Neunter, aber auch „nur“ 20 Sekunden hinter Ogier. „Wir sind voll dabei und fahren so schnell wie wir können. Zum Glück sind wir nicht so weit hinter Ogier.“ Zwischen den beiden WM-Titelaspiranten liegt Craig Breen auf Platz 8. Der Citroen-Fahrer erreichte das Ziel der letzten WP ohne Heckflügel, was ihn drei (!) Plätze kostete. „Den muss ich an einem Ast verloren haben, die sind hier anscheinend etwas länger.“

Das Feld der WRC-Piloten runden Esapekka Lappi (Toyota) und Teemu Suninen (Ford) auf den Plätzen zehn und elf ab, die beide einfach nicht richtig in die Gänge kamen. Gar nicht ins Ziel kam US-Driftkönig Ken Block im privaten Ford Fiesta WRC, der auf der letzten WP des Tages strandete.

Rovanperä durchbricht VW-Phalanx

In der RC2-Klasse gehörte der Nachmittag eindeutig Kalle Rovanperä. Der 18-jährige Skoda-Junior erzielte zwei Bestzeiten und verbesserte sich dadurch von Platz fünf auf zwei. An der Spitze rangiert weiterhin Eric Camilli im brandneuen Volkswagen Polo R5. Teamkollege Petter Solberg ist Dritter, gefolgt von WRC2-Champion Jan Kopecky und Lokalmatador Nil Solans (Ford).

Heute Abend steht den Service-Crews erst einmal viel Arbeit bevor. Sie haben bei der einzigen Mischrallyes des Jahres 75 Minuten Zeit, um die Fahrwerke von Schotter auf Asphalt umzubauen. Am morgigen Samstag stehen drei Wertungsprüfungen auf festen Untergrund auf dem Programm, die je zwei Mal gefahren werden und eine Gesamtdistanz von 121 Kilometern haben. Dazu könnten Regenschauer für zusätzliche Würze sorgen.

Ergebnisse

1.Tänak / JärveojaToyota Yaris WRC01:34:27.4
2.Sordo / Del BarrioHyundai i20 WRC+0:26.8
3.Evans / BarrittFord Fiesta WRC+0:29.7
4.Loeb / ElenaCitroën C3 WRC+0:30.2
5.Latvala / AnttilaToyota Yaris WRC+0:37.6
6.Mikkelsen / JægerHyundai i20 WRC+0:39.1
7.Ogier / IngrassiaFord Fiesta WRC+0:39.4
8.Breen / MartinCitroën C3 WRC+0:44.7
9.Neuville / GilsoulHyundai i20 WRC+0:59.7
10.Lappi / FermToyota Yaris WRC+1:07.4

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