Rallye Spanien - nach WP12

Sordo macht alle platt

Sébastien Loeb baut den Vorsprung auf Jari-Matti Latvala weiter aus und nähert sich dem achten Spanien-Sieg, Mikko Hirvonen verdrängt Mads Östberg vom Treppchen. Aber für Spektakel sorgt ein anderer: Dani Sordo ist der schnellste Mann des Nachmittags.

<STRONG>REVANCHE: </STRONG>Dani Sordo trumpft am Samstagnachmittag mächtig auf

Während Sébastien Loeb sich nach der ersten Nachmittags-Prüfung schon über seine fünfte Bestzeit freute, ging Dani Sordo erst auf die Strecke. Die Prodrive-Leute hatten für die Reparatur des Mini, der am Morgen nur auf drei Zylindern lief, mächtig Tempo an den Tag gelegt, aber Sordo schaffte es nur mit 27 Minuten Verspätung und viereinhalb Minuten Strafe aus dem Mittagsservice. Die Arbeit sollte sich aber auszahlen: Der Spanier fuhr prompt die Bestzeit, ganze 4,4 Sekunden schneller als Loeb. Und bei Prodrive gab es zur Feier des Tages einen Schluck Schampus.

 

Ob wohl genügend Flaschen kühl gestellt waren? Denn Sordo legte nach und gewann auch die Monster-Prüfung "El Priorat 2" über 45,97 Kilometer mit 4,2 Sekunden Vorsprung auf Loeb. Trotz eines vier Minuten-Abstands lief die Mini-Rakete auf Valeriy Gorban im Mitsubishi Lancer auf. Der machte geistesgegenwärtig den Weg frei, was ihm im Ziel ein persönliches Dankeschön von Dani Sordo einbrachte. Auch wenn Sordo die dritte Bestzeit um 0,7 Sekunden verpasste, war der Spanier absolut schnellster Mann des Nachmittags. Sicherlich ein Trost für die Probleme und den enttäuschenden 18. Platz.

 

An der Spitze konnte Sébastien Loeb seinen Vorsprung auf Jari-Matti Latvala weiter ausbauen. Der Weltmeister geht mit 27 Sekunden Vorsprung in die letzte Etappe und kommentierte den Tag gewohnt gelassen: "Für uns ist es ganz gut gelaufen, heute Nachmittag hat alles gepasst." Jari-Matti Latvala gab sich geschlagen: "Keine Chance, Loeb abzufangen." Mikko Hirvonen schnappte sich Rang drei, war aber mit seinen Zeiten - zwei Mal reichte es nur zu Rang sieben - alles andere als zufrieden.

 

Letzte Tagesbestzeit für Tänak

 

Richtig schlecht lief es für Mads Östberg. Der Norweger schlug sich mit einer zu weichen Abstimmung herum. "Wenn es trocken ist, habe ich überhaupt keinen Grip. Ich bin mehr quer als sonst etwas. Es ist hoffnungslos", stöhnte der Norweger, der nicht nur den dritten Platz an Hirvonen, sondern bei der letzten Wertungsprüfung auch noch den vierten an Ott Tänak abgeben musste. Der Este stellte mit der letzten Samstags-Bestzeit erneut unter Beweis, wie schnell er ist. "Vielleicht war ich auf den ersten Kilometern sogar ein bisschen zu vorsichtig. Aber dann bin ich an ein paar Stellen doch ein gewisses Risiko eingegangen." Tänak hat mit nur 14,7 Sekunden Rückstand auf Mikko Hirvonen sogar Chancen auf sein zweites WRC-Podium.

 

Hinter Mads Östberg belegt Hans Weijs mit schon über neun Minuten Rückstand auf die Spitze Rang sechs, vor Craig Breen im Ford Fiesta S2000. Breen verlor Zeit, hat aber weiter einen komfortablen Vorsprung von über drei Minuten auf den SWRC-Zweiten PG Andersson auf Gesamtrang zehn und damit beste Chancen auf die Krone. Den Produktionswagen-Titel hat Benito Guerra im Visier. Auch der Mexikaner kann sich mit fast sechs Minuten Vorsprung in der PWRC-Wertung allmählich entspannen. In der WRC Academy war die Entscheidung bereits gefallen: Sieger Elfyn Evans fuhr zum Saisonabschluss auf Rang drei. Den letzten Academy-Pokal der Saison sicherte sich Lokalmatador José Suarez.

 

Evgeny Novikov kletterte mit einem Schlussspurt an Jarkko Nikara vorbei auf Rang acht. Der Rest des Rallye2-Feldes plagte sich mit verschiedenen Problemen herum. Chris Atkinson (Rang elf) klagte über Kopfschmerzen, Thierry Neuville (Rang 16) waren am Morgen die Bremsen ausgefallen und Petter Solberg (Rang 15) haderte mit seinem Rhythmus. "Mir liegt es eher, mit um den Sieg zu kämpfen. Aber das ist hier nunmal nicht der Fall."

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