WM 2017

So wollen die Finnen das Tempo drücken

Die neuen World Rally Cars mit 380 PS Motorleistung und ausgeklügelter Aerodynamik könnten in Finnland für einen neuen Temporausch sorgen. Doch dagegen setzt der Veranstalter auf ein klassisches Mittel.

Runterbremsen vom sechsten in den ersten Gang und dann den kleinen Knick mitnehmen

Spätestens als in Schweden eine Prüfung wegen zu hoher Geschwindigkeit abgesagt wurde, wurden die Finnen hellhörig. Ihr WM-Lauf genießt seit der Gründung den Ruf der schnellsten Rallye des Jahres, einen Titel, den man auch weiterhin nicht verlieren möchte, aber alles soll im Rahmen der FIA-Regularien bleiben.

Weil man die diesjährige Streckenführung aber bereits im Januar vom Weltverband absegnen ließ, musste man zu einem klassischen Mittel greifen und verteilte rund 40 Bremsschikanen auf der Strecke. Diese sollen an Stellen mit besonders hoher Geschwindigkeit die Fahrzeuge soweit abbremsen, damit diese keine zu hohen Durchschnittsgeschwindigkeiten erreichen.

Die Fahrer zeigten sich erwartungsgemäß wenig erfreut über die künstlichen Hindernisse, bereits in Schweden hatten sie erklärt, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit kein Gradmesser für die Gefährlichkeit einer Prüfung sei. Außerdem seien die neuen World Rally Cars deutlich besser zu fahren als ihre Vorgänger und wie die Rallye Polen erst kürzlich zeigte, auch bei hohen Geschwindigkeiten sehr stabil. 

„Aus meiner Sicht ist es nicht notwendig“, urteilte Weltmeister Sebastien Ogier über die Schikanen. „Es gibt vielleicht einigen Leuten ein gutes Gefühl, wenn es um die Schnitte geht. Aber es hat nicht viel mit der Realität zu tun und diese ist gut.“

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