Rallye News

Skoda unter Erfolgsdruck

Langsam wird es ernst. Skoda fiebert dem Comeback in der Rallye-Weltmeisterschaft entgegen und bald wir man wissen, ob sich die Pause gelohnt hat oder nicht.

<strong>Detailarbeit:</strong> Armin Schwarz und Cheftechniker Dietmar Metrich

Insgesamt fünfmal testete die Truppe als Vorbereitung aufs Comeback: einmal auf Asphalt in Frankreich, je zweimal auf Schotter in Italien und Griechenland. Der letzte Test in der Heimat der Olympischen Spiele fand erst in der Woche vor der Zypern-Rallye statt. Etwa 70 Prozent der Testarbeit absolvierte der Team-Neuzugang Armin Schwarz.

 

Wer in Griechenland auf einen radikal veränderten Fabia wartet, wird enttäuscht werden. Das Auto unterscheidet sich im grundsätzlichen Aufbau nicht von jenem Modell, mit dem die Tschechen im Vorjahr zu früh den klobigen Octavia ablösten. Er basiert immer noch auf der Homologation aus dem Jahre 2003 ? während alle anderen Wagen im WRC-Feld 2004 neu homologiert worden sind. Entsprechend weist der Fabia unumgängliche Nachteile bei der Gewichtsverteilung auf. Denn die Autos des aktuellen Jahrgangs dürfen mit Alu-Türen, -Hauben und -Flanken ausstaffiert werden, während der Fabia noch die serienmäßigen schwereren Werkstoffe an der Karosserie aufweisen muss.

 

Dennoch ist die Gewichtseinsparung einer der zentralen Fortschritte, welche die Test- und Entwicklungsarbeit der letzten Monate mit sich gebracht hat. Denn als sich im Vorjahr einige Mängel bei der Zuverlässigkeit abgezeichnet hatten, verstärkten die Techniker natürlich die betroffenen Bauteile, um sie stabiler zu machen ? so etwa die Domplatten, an denen die Federbeine mit der Karosserie verbunden waren. Mit gründlicherer Forschung konnte nun die Zuverlässigkeit erhöht und gleichzeitig das Gewicht gesenkt werden. Auch andere Fortschritte gehen auf enorm viel Fummelarbeit im Detail zurück.

 

Vor allem die von zahllosen Einstellmöglichkeiten verkomplizierten Stoßdämpfer und Sperrdifferenziale erforderten viel Nachholarbeit. Aufbau und grundsätzliche Funktionsweisen dieser Teile blieben gegenüber dem ursprünglichen Modell unverändert. Aber die verschiedenen Varianten mussten in Ruhe durchprobiert, gegenübergestellt und in ihrer Wirkung auf das Fahrverhalten und die Arbeitsweise des Piloten verglichen werden. Dabei kamen zum Teil erstaunlich große Fortschritte zutage, ohne dass grundsätzliche Eingriffe notwendig geworden wären. Gerade in solch einer Tüftelarbeit liegt die große Stärke des technisch versierten Schwarz, der das Auto mit seinen Analysen bei den Tests deutlich nach vorn brachte.

 

Jetzt wird es langsam ernst. In zwei Tagen startet die Rallye Akropolis und damit ist die Stunde der Wahrheit für Schwarz&Co gekommen. "Die Akropolis gehört immer noch zu meinen Lieblings-Rallyes, obwohl sie in den letzten Jahren etwas von ihrem früheren Glanz verloren hat. Aber sie ist immer noch eine großartige Herausforderung und man braucht ein starkes und zuverlässiges Auto, um ins Ziel zu kommen", erklärt Armin. "Für mich wird es die erste Rallye im Fabia WRC werden und der erste Lauf seit der letztjährigen Australien-Rallye sein. Ich bin schon sehr gespannt darauf, wie konkurrenzfähig wir im Vergleich zur Konkurrenz sein werden. Die Tests verliefen sehr gut und ich bin mit dem Setup des Autos zufrieden."

 

Dabei steht das Team unter Erfolgszwang, hängt doch die Zukunft des Rallye-Engagement von den diesjährigen Ergebnissen ab, wie Skoda-Sportchef Martin Mühlmeier erklärte. Im Oktober, so der Deutsche, wird man Bilanz ziehen und dann über die kommenden zwei Jahre diskutieren müssen.

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