WM 2016

Sebastien Ogier: „Merkwürdige Situation“

Zum letzten Mal startet Sebastien Ogier mit einem Volkswagen Polo WRC bei einem WM-Lauf. In Australien geht es um den letzten Sieg in dieser Saison, auch wenn für ihn die Ausgangslage denkbar schlecht ist. Nicht nur wegen den Gedanken an den Abschied von VW.

Sebastien Ogier
Sebastien Ogier bleibt der Rallye-WM erhalten, Volkswagen dagegen nicht

Es ist soweit. Zum letzten Mal tritt Sebastien Ogier für Volkswagen in der Rallye-Weltmeisterschaft an. Nach dem überraschenden Abschied der Wolfsburger endet eine höchst erfolgreiche Zusammenarbeit. 

„Es ist schon eine merkwürdige Situation für alle bei Volkswagen Motorsport. Die Bekanntgabe des Ausstiegs aus der Rallye-WM am Ende des Jahres war nicht die Art, wie wir als Team unseren vierten Titel feiern wollten“, meinte Ogier. „Wenn ich auf die vergangenen fünf Jahre zurückschaue, dann denke ich nicht nur an die gemeinsamen Erfolge zurück. Ich bin dankbar, dass ich bei Volkswagen mit so tollen Menschen zusammenarbeiten durfte. Über die Jahre sind wahre Freundschaften entstanden. Ich kann nur hoffen, dass ich möglichst viele von ihnen wiedersehen werde.“

Natürlich will Ogier auch in Australien um den Sieg kämpfen, auch wenn seine Startposition alles andere als optimal ist. Wer als erster Fahrer über den rolligen Schotter fegen muss, verliert jede Menge Zeit. Die zahlreichen murmelähnlichen Kieselsteine erschweren die Suche nach Traktion wie bei keinem anderen WM-Lauf.

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Dazu bietet die Rallye Australien in Sachen Streckencharakteristik ein breites Spektrum. Mal geht es in Höchstgeschwindigkeit über offenes Gelände, mal geht es durch verwundene und schmale Abschnitte, flankiert von unnachgiebigen Bäumen im australischen Regenwald am Rand der Strecke. Im Zusammenspiel sorgen sie mit der tief stehenden Sonne für eine schnelle Abfolge von Licht und Schatten – ein stroboskopischer Effekt, der durch den Streckenbelag noch verstärkt wird. Feinster, aufgewirbelter Sand beeinträchtigt die Sicht der Fahrer und fordert ein Höchstmaß an Konzentration. 

Mit „Nambucca“ wartet am Samstag eine der längsten Prüfungen der Saison auf Fahrer und Beifahrer. Exakt 50,80 Kilometer gilt es zu bewältigen. Nicht nur ihre enorme Länge, auch ihre Vielfalt an unterschiedlichen Straßenbelägen macht sie zu einer der größten Herausforderungen der gesamten Rallye. 

Wesentlich kürzer, aber nicht minder spektakulär: die insgesamt sechs Zuschauerprüfungen der Rallye Australien. Sowohl am Freitag als auch am Samstagvormittag steht die „Raceway“-Prüfung auf dem Programm. Die 1,37 Kilometer lange Rallycross-Strecke bietet viel Potenzial für eine spektakuläre Drift-Show. Dafür soll auch „Destination NSW“ sorgen. Die Zuschauerprüfung in Coffs Harbour bildet an den ersten beiden Tagen jeweils den Abschluss des Rallye-Tages. Den Schlusspunkt der Rallye Australien und damit auch der Rallye-Saison 2016 setzt, wie schon anno 2015, die Power-Stage mit dem klangvollen Namen „Wedding Bells“.  Insgesamt 23 Wertungsprüfungen und 312,98 Kilometer gegen die Uhr warten rund um Coffs Harbour auf die Fahrer.

„Auch wenn meine Startposition nicht gerade vielversprechend ist – ich werde alles daransetzen, dass wir zum Abschluss in Australien noch einmal gemeinsam jubeln“, verspricht Ogier seinem Team.

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