Paukenschlag von Volkswagen! Sebastien Ogier stürmt auf der ersten Prüfung im Polo R WRC direkt zur Bestzeit. Mit 27:31.8 Minuten war der Franzose 3.7 Sekunden schneller als Sebastien Loeb, der die zweitbeste Zeit einfahren konnte. Zum Rest des Feldes klaffte bereits eine deutliche Lücke. Dani Sordo, der drittschnellste Fahrer auf WP1, war bereits 20.2 Sekunden langsamer als Ogier. "Ein toller Start! Aber es sind noch 460 Kilometer zu fahren", verfiel Ogier trotz des gelungenen Einstands nicht in Euphorie.
Auf der zweiten Prüfung verschärften sich die Bedingungen. War es beim Auftakt noch größtenteils trocken, erwartet die Fahrer eine fast vollständige verschneite Strecke. Jetzt zeigte Loeb seine große Klasse. Mit 25:02.7 Minuten ging die Bestzeit auf "Burzet - St. Martial" an den Franzosen, sein Widersacher Ogier musste sich um 10.4 Sekunden geschlagen geben und die Führung an Loeb abgeben. "Wir haben sie schon auf der ersten Prüfung unsere Reifen ruiniert und dort auf dem trockenen Abschnitt die Spikes verloren. Eigentlich hatte ich nur noch zwei Reifen mit Spikes zur Verfügung. Dadurch fehlte schon an einigen Ecken die Traktion", sagte der Citroën-Pilot, der wie die meisten Top-Fahrer auf bespikte Schneereifen setzte ("Der Reifen-Krimi in den Seealpen").
Auf dem dritten Rang kann sich Citroën-Rückkehrer Dani Sordo behaupten. Dahinter belegen die Ford-Neuzugänge Juho Hänninen und Thierry Neuville die weiteren Plätze. "Nach zwei Kilometern haben wir mit dem Heck eine Brücke touchiert. Zunächst dachte ich, wir müssten anhalten und den Reifen wechseln, aber alles war in Ordnung. Ich bin dann langsamer gefahren und hatte eigentlich mit einem größeren Zeitverlust gerechnet", erklärte Hänninen im Ziel von WP2 und Neuville sagte: "Ich bin mit dem Auftakt zufrieden."Wir gehen keine Risiken ein und gewöhnen uns noch an das Auto."
Jari-Matti Latvala (VW) versuchte auf der Verbindungsetappe das Setups seines Polo R WRC zu ändern und erreichte mit drei Minuten Verspätung die Zeitkontrolle vor der zweiten Prüfung. Durch die fälligen 30 Strafsekunden fiel der Finne auf Platz 10 zurück. "Im Moment ist das Auto zu hart abgestimmt. Mir fehlt noch das richtige Gefühl", klagte Latvala. Auch für seinen Landsmann Mikko Hirvonen - von Citroën zum Titelkandidaten 2013 erkoren - läuft es noch nicht rund. Lediglich Platz 6 kann er bislang erreichen und hat bereits einen Rückstand von 54.2 Sekunden auf seinen Teamkollegen Loeb. Citroën-Privatier Bryan Bouffier verbessert sich auf der verschneiten WP2 auf Position 7 und kann sich gegen die M-Sport-Nummer-1 Mads Östberg behaupten. Der Norweger hatte wie Neuville auf WP1 zwei Reifen ohne Spikes und zwei mit Spikes gewählt, die er diagonal auf seinem Fiesta WRC montierte. Für WP2 wechselte er auf vier mit Spikes besetzte Reifen. "Die Bedingungen sind sehr sehr schwierig, ich versuche so gut wie möglich zu fahren und ruhig zu bleiben. Mir fehlt eben auch ein wenig die Erfahrung bei der Monte", sagte Östberg.
Lappi bereits raus
Pech hatte Skoda-Nachwuchshoffnung Esapekka Lappi. Der junge Finne stürmte mit seinem Fabia S2000 zwar zur zwölftbesten Zeit auf WP1, erwischte aber einen Stein so unglücklich, dass er nicht nur einen Vorderreifen zerstörte, sondern auch die Aufhängung beschädigte. Lappi startet noch in die zweite Prüfung, musste aber wenig später aufgeben und war endgültig raus, denn bei der Monte gibt es keine Rallye2-Regel, die den Restart am nächsten Tag ermöglicht. Sepp Wiegand (Skoda) hielt sich dagegen schadlos und kann sich im deutsch-deutschen-Duell gegen Armin Kremer (Subaru) behaupten und führt nach dem Rückschlag von Lappi die WRC2-Wertung an. Schnellster S2000-Pilot ist der Schweizer Olivier Burri im Peugeot 207.
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