In Gedenken an Colin

Schweigen für Colin McRae

Die Rallye Spanien wurde dem verstorbenen Colin McRae gewidmet, bei der Eingangspressekonferenz und dem Start wurden Gedenkminuten abgehalten

<strong>GEDENKMINUTE FÜR DEN VERSTORBENEN MCRAE:</strong> Trauer bei der Rallye Spanien

Die Rallye Catalunya stand im Zeichen von Colin McRae. Der Veranstalter widmete die komplette Veranstaltung dem Schotten. Bei der Eingangspressekonferenz und dem zeremoniellen Start wurden Gedenkminuten abgehalten. Eine der meistgestellten Fragen an Fahrer oder Teamchefs war, wie sie den kürzlich verstorbenen McRae in Erinnerung haben.

 

„Wenn ich anfange zu erzählen, könnte ich bis zum nächsten Morgen weiter machen“, sagte sein ehemaliger Teamchef Malcolm Wilson. Der Engländer pickte dann aber doch zwei Ereignisse heraus: „Als Colin 1999 zu uns stieß – es war die erste Saison für den Focus – da gewann er ausgerechnet die schwierige Safari-Rallye. Es war erst die dritte Veranstaltung für das Auto. Ein paar Wochen später gewann er auch gleich noch in Portugal. Für unser junges Projekt war das ein unglaublicher Schub.“

 

Aber nicht nur als Fahrer lobt Wilson seinen Ex-Piloten: „Auch als Mechaniker konnte es Colin mit jedem aufnehmen. Einmal funkte er, dass ihm das Abblasventil am Turbo abgebrochen sei. Trotzdem fuhr er auf der nächsten Prüfung die drittschnellste Zeit. Er hatte das Problem trotz sengender Hitze irgendwie mit einem Stück Draht behoben.“

 

Erfahrung als Teamkollege kann im aktuellen Fahrerfeld lediglich Sébastien Loeb vorweisen: „Als Colin 2002 zu Citroën stieß, war ich sehr überrascht. Alle sagten vorher, er wäre so unnahbar, würde nicht mit Journalisten reden und wäre schwierig im Umgang. Aber ich habe ihn ziemlich locker erlebt. Colin war echt cool, und er war vermutlich der bekannteste Rallyefahrer überhaupt. Ich habe sein Computerspiel schon gespielt, bevor ich überhaupt mit dem Rallyefahren anfing.“

 

Der Weltmeister fuhr in Spanien wie auch Francois Duval mit schottischer Flagge auf dem Helm. Bei allen Werksautos klebte das Andreaskreuz auf blauem Grund mit dem Schriftzug „Colin McRae MBE“ (Member of the Britisch Empire). Auch auf dem Citroën C2 des einzigen deutschen Teilnehmers Aaron Burkart war eine Widmung an den Schotten angebracht.

 

Nachdem der zeremonielle Start wegen starker Gewitter ins Wasser fiel, trafen sich stattdessen alle Werksfahrer vor dem Rallye-Hauptquartier zu einer gemeinsamen Schweigeminute. McRaes langjähriger Teamkollege Carlos Sainz hielt eine kurze Rede und sagte: „Ich hatte das Glück, zusammen mit Colin zu fahren. Wir waren Teamgefährten bei Subaru, dann bei Ford und bei Citroën. Colin hat vielleicht mehr als jeder andere Fahrer für diesen Sport getan.“

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