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Reifen-Poker in Japan

Das Testverbot bei Überseeläufen macht die richtige Reifenwahl für die Rallye Japan nicht einfach. Bereits zwei Monate zuvor müssen die Fahrer eine Entscheidung treffen.

<strong>KOMPLEX:</strong> Die Reifenwahl gestaltet sich in Japan besonders schwierig

"Die Anforderungen der Rallye Japan sind nicht einfach zu lösen", erklärt BFGoodrich Rallye-Programmmanager Aimé Chatard. "Einige Prüfungen weisen extrem festgefahrene Oberflächen mit einer dünnen, weichen Schotterauflage auf, andere sind eher sandig. In letzteren entstehen beim ersten Durchfahren auch noch tiefe Spurrillen. Wir dürfen hier nicht testen, und in Europa gibt es kaum vergleichbare Strecken."

 

"Üblicherweise probieren wir die Reifen für Japan in Wales aus. In diesem Jahr haben wir allerdings keine spezifischen Testfahrten für diesen Event durchgeführt und verlassen uns voll auf die Daten aus der vergangenen Saison", so Chatard weiter. "Sollte es nass werden, arbeiten wir mit den bereits für die Großbritannien-Rallye gesammelten Werten. Bei Trockenheit werden unsere Partnerteams eine Evolution jenes g-Force Gravel verwenden, mit dem wir auf Sardinien siegten. Die neue Version spricht noch besser an und reagiert präziser auf Lenkbefehle."

 

Das Profil ist mit einem Negativanteil von 40 Prozent relativ kompakt, um eine maximale Kontaktfläche zur Straße und damit optimalen Grip und Traktion zu erzielen. Bei Prüfungen mit losem Schotter oder Matsch können weitere Rillen manuell eingeschnitten werden.

 

Für die Rallye Japan durften die FIA-Prioritätsfahrer in diesem Jahr lediglich einen Reifentyp nominieren. Von den benannten 60 Pneus dürfen 35 eingesetzt werden. BFGoodrich stellt den g-Force Gravel in mehreren Varianten: Der g-Force Gravel 8 weist eine weiche Laufflächenmischung auf und ist für Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad sowie feuchte Strecken geeignet. Bei Regen kommt ausschließlich diese Version zum Einsatz. Die Varianten g-Force Gravel 9-, 9 und 9+ besitzen mittelharte Gummimischungen, die bei Temperaturen von 15 bis 25 Grad optimal funktionieren und für das erste Durchfahren einer WP empfohlen werden. Die Versionen ?9-? und ?9+? sind geringfügig weichere respektive härtere Ausführungen des g-Force Gravel 9. Sämtliche von BFGoodrich in Japan zur Verfügung gestellten Reifen weisen das Mousse-System auf, mit dessen Hilfe die Piloten selbst bei vollständigem Druckverlust weiterfahren können.

 

?Was die Nominierung der Pneus angeht, gehört Japan zu den komplexesten Events überhaupt?, berichtet Weltmeister Sébastien Loeb. ?Wir müssen unsere gewünschten Reifentypen nicht nur zwei Monate im Voraus benennen, sondern dabei auch eine große Bandbreite an möglichen Bedingungen abdecken. 2005 benutzten wir praktisch alle zur Verfügung stehenden Optionen von weichen bis sehr harten Compounds. Und wenn das Wetter durchgehend gut oder durchgehend schlecht sein sollte, wird es eng mit dem für diese Verhältnisse bereitstehenden Kontingent einer bestimmten Variante.?

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