Neue Autos ab 2012?

Reglement: WRC bleiben erhalten

Die in der WM vertretenen Autokonzerne sind sich weitgehend einig, dass ab 2010 ein neues technisches Reglement gelten soll.

<strong>ÄNDERUNGEN:</strong> Das Reglement wird ab 2010 umgemodelt

Wen man auch fragt, Hersteller und FIA träumen von einer Weltmeisterschaft mit sechs Herstellern. Mit der Rekrutierung neuer Werksteams soll das Starterfeld wachsen, das Interesse von Öffentlichkeit und Medien ebenfalls, und schließlich soll so mehr Geld in den Sport fließen.

 

Weitestgehend einig sind sich die vier bereits anwesenden Konzerne Citroën, Ford, Subaru und Suzuki, wie das funktionieren soll. Citroens neuer Sportchef Olivier Quesnel sieht sich als Vorreiter und lud Vertreter der anderen Werksteams in Schweden zum Mittagessen, um über die zukünftige Richtung der Regeln zu sprechen. Einzig ein Subaru-Teammitglied konnte sich mit dem Gipfelreffen nicht anfreunden. Er erlitt laut Teamanager Paul Howarth eine Lebensmittelvergiftung.

 

Das zurzeit favorisierte Szenario der Werke sieht vor, ab 2010 die World Rally Cars spürbar einzubremsen und gleichzeitig Super 2000-Autos mit mehr technischen Freiheiten (wie z.B. Turboaufladung) gegen die WRC antreten zu lassen. Bis 2012 sollen dann beide Fahrzeuggruppen zu einer verschmelzen. 

 

Alle vier Werke wünschen sich möglichst bald ein verbindliches Regelwerk, um Planungssicherheit zu haben. Bei Ford läuft das derzeitige WM-Engagement zum Jahresende aus, bei Citroën Ende 2009. Beide Sportchefs betonen, man wolle in der Rallye-WM weitermachen. „Das Treffen war sehr konstruktiv, wir sind uns in vielen Punkten einig“, sagt Citroën-Sportchef Quesnel. Neben der vagen Hoffnung, Fiat und möglicherweise Mitsubishi zur Rükkehr in die Top-Rallyeliga zu bewegen, wollen alle Werke weitere Kostensenkungen. Im Gespräch ist eine Einheitselektronik wie sie seit 2008 schon in der Formel 1 vorgesehen ist. 

 

ZUFRIEDEN: Citroën-Sportchef Quesnel hofft auf weitere konstrukitve Treffen

Das eigentlich bereits im Herbst 2007 erwartete Regelwerk könnte bei der nächsten Sitzung der Rallye-Kommission am 21. Februar in Gang gebracht werden, dort ist allerdings zum Unmut der Werke nur ein Hersteller-Vertreter mit Stimmrecht vorgesehen. Die möglichen Vorschläge der Kommission müssen dann rechtzeitig zur FIA-Weltratssitzung Ende März vorgelegt werden.

 

Ob dort das Gewünschte passiert, zieht mancher im WM-Zirkus in Zweifel. Zwar befürwortet FIA-Technik-Kommissar Jacques Berger die zuvor beschriebenen Regeländerungen, doch er hat nur beratende Funktion. „Wir wissen, dass Jacques auf unserer Seite ist, aber die Entscheidungen fällen andere“, sagt der frisch gebackene Citroën-Teammanager Sven Smeets. Berüchtigt für unvorhersehbare Entscheidungen war FIA-Präsident Max Mosley schon immer, gefürchtet ist auch Mosleys Einflüsterer Marco Piccinini, der schon in den Siebzigern für Enzo Ferrari bei der Sporthoheit Politik machte.

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