Angriff auf Michelin

Rallye-WM: Pirelli will 2017 an die Spitze

Noch fahren alle Werksteams auf Michelin-Reifen. Das soll sich künftig ändern. Spätestens in zwei Jahren möchte Konkurrent Pirelli wieder ganz vorne mitmischen.

Pirelli sucht weiter den Weg zurück an die Spitze in der Rallye-Weltmeisterschaft. Rüstet man in diesem Jahr mit Robert Kubica, Martin Prokop und Lorenzo Bertelli nur die Privatteams der Topliga aus, so soll sich das Engagement in naher Zukunft deutlich verstärken.

„Während wir im Vorjahr faktisch nur in der WRC2 aktiv waren, setzen in dieser Saison drei WRC-Teams, sowie mit Nasser Al-Attiyah der Führende der WRC2, auf unsere Reifen“, sagte Pirelli-Technikchef Mario Isola, der das italienische Heimspiel nutzte und der Rallye-WM wieder einmal einen Besuch abstattete. „Wir beschreiten einen klaren Weg. Man sieht auch an den Resultaten, dass sich die Informationen dieser Fahrer und Teams in der Entwicklung niederschlägt.“

Spätestens ab 2017 will Pirelli auch wieder Werksteams, die aktuell noch auf Michelin-Reifen vertrauen, zum eigenen Kundenstamm zählen. Gut möglich, dass eine Neuausrichtung in Frankreich den Italienern in die Hände spielt. Michelin zieht es nach jüngsten Berichten wieder in die Formel-1, es wäre denkbar, dass man im Gegenzug das Rallye-WM-Programm zurückfahren wird.

„Noch haben wir keine Anfragen von einem Hersteller-Team, deshalb denke ich werden wir auch im kommenden Jahr noch keines der Topteams ausrüsten. Ab 2017 könnte dies anders aussehen - auch weil dann ein ganz neues Reglement greift“, hofft Isola.

Ogier entwickelt neuen Asphaltreifen

Unterdessen treibt Michelin die Entwicklung eines neuen Asphaltreifen kräftig voran. Als Testfahrer wurde kein Geringerer als Weltmeister Sebastien Ogier engagiert. Für den Franzosen womöglich ein nicht zu unterschätzender Vorteil im Titelkampf. Er könnte sich den neuen Pneu quasi nach seinen Vorgaben maßschneidern lassen. Vor allem seinen Teamkollegen Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen dürfte das nicht schmecken. Im Gegensatz zu Ogier mögen die Nordmänner, wenn die Reifen auch auf Asphalt etwas mehr walken und bewegen. Ogier tendiert dagegen wie einst Sebastien Loeb auf spitzere Konstruktionen die ähnlich wie Racingreifen einen kleineren Bereich haben, in denen sie optimal funktionieren.

VIDEO: Sebastien Ogier Flatout


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