WM 2016

Rallye Schweden: Fahrer planten den Boykott

Weil die erste Prüfung des Tages in einem kritischen Zustand war, wäre es fast zu einem Boykott durch die Fahrer gekommen. Doch in den Reihen der Werksfahrer herrschte keine Einigkeit.

Hayden Paddon Hyundai i20 Rallye Schweden
Hyundai-Pilot Hayden Paddon wollte den Veranstalter und die Fans nicht im Regen stehen lassen

Es war am frühen Freitagmorgen als Weltmeister Sebastien Ogier die anderen Werksfahrer um sich scharte und mit ihnen über einen Boykott der ersten Tagesprüfung diskutierte. Die Strecke war in einen denkbar schlechten Zustand und die Fahrer machten sich große Sorgen über die eigene Sicherheit.

Aber es herrschte keine Einigkeit in den Reihen. Hyundai-Pilot Hayden Paddon erklärte, dass er sich zwar den Bedenken seiner Kollegen anschließt, aber nicht der geplanten Vorgehensweise. Teamintern hatte es zuvor eine klare Anweisung an die Hyundai-Fahrer gegeben, die Prüfung zu fahren. Die Revolte fiel aus.

Mouton: "Fahrer machen keine Regeln"

Am späten Abend war die Aktion weiterhin ein großes Thema im Servicepark. WM-Managerin Michele Mouton hatte sich der Sache höchstpersönlich angenommen und war die Prüfung abgefahren, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Für sie war klar, dass es anspruchsvoll werden würde, aber eine Absage nicht in Frage kommt.

„Die Sicherheit hat bei uns oberste Priorität. Wenn ich Zweifel daran gehabt hätte, wäre es zu einer Absage gekommen“, sagte Mouton, die das Verhalten der Fahrer kritisierte. „Es kann nicht sein, dass die Aktiven die Regeln machen. Dafür ist immer noch die FIA verantwortlich und wir entscheiden zusammen mit dem Veranstalter, ob die Prüfung befahrbar ist, oder nicht.“

Der Veranstalter der Rallye Schweden scheint mittlerweile das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite zu haben. Wie erhofft hat der Winter wieder Einzug ins Värmland gehalten und sorgt nicht nur für niedrige Temperaturen, sondern auch für reichlich Neuschnee. Am Samstag und Sonntag dürften erneute Boykott-Versuche nicht nötig sein. Überhaupt hat sich die Stimmung bei einigen Rädelsführern verdächtig gedreht. Ein schwedischer Kollege wurde sogar der Verbreitung von „Bullshit“ bezichtigt, worauf dieser den betreffenden Fahrer an den entsprechenden Mitschnitt seiner Aussagen erinnerte. Diese könne er ihm gerne noch einmal vorspielen, um seine Erinnerungen aufzufrischen, ließ der Journalist ausrichten.

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