WM 2017

Rallye Polen nach WP9: Neuville surft am besten

Gegen Ende der ersten Etappe hat Thierry Neuville die Führung bei der Rallye Polen übernommen. Währenddessen verlor Sebastien Ogier den Kontakt zur Spitze.

Thierry Neuville Hyundai
Thierry Neuville führt die Rallye Polen an

Die zweite Schleife der ersten Polen-Etappe startete verspätet. Weil sich zu viele Zuschauer in Gefahrenzonen befanden, musste die sechste Prüfung komplett abgesagt werden. Was die Fahrer anschließend präsentiert bekamen, bezeichnete Hyundai-Pilot als „komplett irre und unfahrbar.“ Der Spanier sprach gar von einer Lotterie, angesichts der Wasserlachen, die sich in den Spurrillen gebildete hatten und auf denen die Allradboliden umher schwammen.

Andere Fahrer kamen mit den Bedingungen besser zurecht. WRC-Neuling Teemu Suninen (Ford) setzte auf der siebten Prüfung sogar seine erste Bestzeit, verlor aber anschließend wieder Zeit, als er sich an einem Abzweig verbremste. Schnellster Fahrer am Nachmittag war Thierry Neuville im Hyundai i20 WRC. Der Belgier eroberte die Führung in der Gesamtwertung, die er jedoch mit lediglich 1,5 Sekunden Vorsprung anführt. Ott Tänak zog im Duell mit Neuville zwar den Kürzeren, verriet aber, dass er noch nicht am Limit sei und nachlegen wird. Jari-Matti Latvala (Toyota) liegt als Dritter nur 5,4 Sekunden zurück und hofft wie viele andere auch auf einen Wetterumschwung. „Ich habe unser Auto unter diesen Bedingungen nicht ausreichend testen können“, so der Finne.

Wenig amüsiert war dagegen Weltmeister Sebastien Ogier. Er konnte nicht mehr die Zeiten der Führenden mitgehen und gerät als Vierter sogar ins Visier von Hayden Paddon, der im Mittagsservice seinen Hyundai neu abstimmen ließ und seitdem deutlich besser mit dem Auto zurechtkommt. „Ich habe alles geben, aber ich kann nicht schneller fahren. Das müssen jetzt analysieren“, sagte Ogier.

Citroën: Pleiten, Pech und Pannen

Bester Citroën-Pilot bleibt Stephane Lefevbre, der den Tag als Achter beendete. Andreas Mikkelsen, der bei einem Ausrutscher die Aufhängung des linken Hinterrads beschädigt hatte, fand am Nachmittag einen besseren Rhythmus, liegt als Zwölfter jedoch weit hinter den Erwartungen zurück. Dagegen hatte Craig Breen mit den regennassen Bedingungen seine Probleme. „Ich bin konstant, weil ich konstant Angst habe, abzufliegen“, gab er zu. Nach einem Antriebsschaden und einer Strafzeit ist Breen längst aussichtlos zurückgefallen.

In der WRC2 kann sich Skoda-Privatier Ole Veiby mit 6,8 Sekunden Vorsprung knapp vor Skoda-Werksfahrer Pontus Tudemand behaupten. In der Junior-WM verliert Julius Tannert nach einem Reifenschaden (WP8) deutlich an Zeit und liegt als Sechster bereits 1:37 Minuten zurück. Die Wertung führt erneut der Spanier Nil Solans an.

"Der entscheidende Tag"

Am Abend steht noch einmal die Mikolajki-Zuschauerprüfung statt. Der Samstag führt die Rallye die Teilnehmer gen Norden an die Grenze zu Russland. Hier treten die Fahrer auf acht Prüfungen mit einer Länge von 150,82 Kilometern zur Bestzeitjagd an. Ab 19.30 Uhr folgt dann die dritte Ausgabe der „Mikolajki Arena“. „Morgen ist der entscheidende Tag der Rallye“, sagt Tänak. „Die meisten Prüfungen sind neu, ziemlich lang und anspruchsvoll.“

Zwischenstand nach WP9

1.Neuville / GilsoulHyundai i20 Coupe WRC54:36.2
2.Tänak / JärveojaFord Fiesta WRC '17 +0:01.5
3.Latvala / AnttilaToyota Yaris WRC+0:05.4
4.Ogier / IngrassiaFord Fiesta WRC '17 +0:33.9
5.Paddon / MarshallHyundai i20 Coupe WRC+0:37.9
6.Sordo / MartíHyundai i20 Coupe WRC+0:51.0
7.Suninen / MarkkulaFord Fiesta WRC '17 +1:09.3
8.Hänninen / LindströmToyota Yaris WRC+1:21.6
9.Lefebvre / MoreauCitroën C3 WRC+1:36.2
10.Östberg / FlöeneFord Fiesta WRC '17 +1:39.5

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