WM 2019

Rallye Deutschland - Wie geht es weiter?

Der Kampf um das begehrte WM-Prädikat wird schärfer. Ein europäischer Lauf soll bereits im kommenden Jahr Platz für eine neue Veranstaltung in Übersee machen. Auch die Rallye Deutschland muss um ihre Position kämpfen.

Erneut besuchten zigtausende Fans die Rallye Deutschland

WM-Gipfel am Rande der Rallye Deutschland. Alle WM-Veranstalter sind ins Saarland gereist, um über die Zukunft der Meisterschaft zu sprechen. Darunter auch Vertreter aus Chile und Japan, die beiden heißesten Anwärter auf einen Platz in der Topliga ab 2019. 

Der ADAC als Veranstalter der Rallye Deutschland spürt den zunehmenden Druck bei der Vergabe des begehrten WM-Prädikats. Hinter den Kulissen laufen intensive Gespräche mit dem WM-Promoter über eine Neuauflage des gemeinsamen Vertrags, ohne den es kein Platz in der Weltmeisterschaft gibt.

Beide Seiten pokern. Der ADAC hat ein festes Budget für die Rallye Deutschland für die nächsten drei Jahre bereits verabschiedet, der WM-Promoter möchte jedoch mehr Geld sehen, um einen Teil der gestiegenen Kosten für Medienpräsenz und Live-Angebote zu refinanzieren.

Trotzdem sei man zuversichtlich, die Rallye-Weltmeisterschaft auch weiterhin in Deutschland begrüßen zu können, heißt es auf Nachfrage beim ADAC. Mit dem Verlauf der diesjährigen Ausgabe sei man sehr zufrieden, die Resonanz der vielen Fans, die auch in diesem Jahr an die Prüfungen strömten, war entsprechend positiv. Die Kritik an der Auftaktprüfung sei jedoch angekommen, an diesem Konzept werde man künftig weiter arbeiten.

Diskussionspunkt St. Wendel

Aussagen, die der WM-Promoter aufmerksam lesen dürfte, denn der Zuschauerrundkurs in St. Wendel war nach allgemeiner Auffassung alles andere als WM-tauglich. Auch die geringen Besucherzahlen beim Start und am Ziel in St. Wendel dürften bei den anstehenden Diskussionen zur Sprache kommen. Die Einbindung der Heimatstadt von Saarlands Innenminister Klaus Bouillon, der die Rallye Deutschland massiv unterstützt, entsprach nicht den hohen Erwartungen. Auch der ewige Wunsch des Promoters, dass sich nationale Medien deutlich mehr für die Rallye Deutschland interessieren, kann wohl erst mit einem deutschen WM-Star erfüllt werden. Einen kleinen Hoffnungsschimmer bot der gelungene Auftritt von Marijan Griebel und Fabian Kreim, die von einheimischen Fans entsprechend gefeiert wurden.

Wichtigster Verhandlungspunkt bleibt jedoch die finanzielle Beteiligung. Hier verfolgt der ADAC eine klare Linie und will nicht „um jeden Preis“ das WM-Prädikat behalten. Der WM-Promoter kann sich jedoch mit dem Wissen zurücklehnen, dass er neue Kandidaten in der Hinterhand hat, die bereit sind, die aufgerufenen Summen zu bezahlen. Ein willkommenes Druckmittel. Allerdings ist ihm die Bedeutung der Rallye Deutschland ebenso bekannt, wie deren zentrale Lage in Europa, die ebenfalls ein großer Pluspunkt darstellt. 

Zwei rein, einer raus

In Kürze will der WM-Promoter seinen Kalendervorschlag für 2019 einreichen, anschließend muss dieser vom FIA-Weltrat verabschiedet werden. Chile hat seinen Platz so gut wie sicher, nachdem sich Toyota-Chef Akio Toyoda in Finnland massiv für sein Heimatland Japan stark machte, dürfte auch hier der Weg geebnet sein. Weil die Teams aber nur 14 Läufe fahren möchten, wird ein europäischer Lauf weichen müssen.

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