Früher als alle anderen Hersteller begann Volkswagen mit den Testfahrten des neuen World Rally Cars. Das überarbeitete Reglement ermöglichte größere Anbauteile, die für eine beeindruckende Optik sorgen sollten. Doch darin lag auch die Krux, denn beim beliebten Kurvenschneiden, flogen die neuen Spoiler und Flaps direkt wieder ab.
„Wir haben bei den Tests die Landschaft mit Carbonteilen zugepflastert“, verriet VW-Cheftechniker Francois-Xavier ‚FX’ Demaison gegenüber Autosport.
Kein Risiko eingegangen
Die Konsequenz: Volkswagen ging bei der neuen Aerodynamik auf Nummer sicher und verzichtete auf ausufernde Anbauteile, die vor allem den neuen Toyota Yaris WRC auszeichnen. „Lieber auf der gesamten Schleife einen guten Abtrieb besitzen, als auf den ersten fünf Kilometern großartige Werte zu haben und anschließend nichts mehr“, hieß die Losung von Demaison, der beim Studium der Homologationsblätter der Konkurrenz feststellte: „Es sieht so aus, als ob wir bei der Aerodynamik deutlich konservativer als andere waren.“
Der Toyota Yaris WRC geht mit einer extremen Aerodynamik an den Start
Ob dieser Ansatz der richtige gewesen wäre, wird sich leider nie zeigen. Volkswagen zog den Stecker aus dem Programm und der Polo WRC 2017 wird nicht zum Einsatz kommen. „Das tut natürlich weh“, gibt Demaison zu. „Aber so ist das Leben und es passierte nicht zum ersten Mal.“
Nachdem die Entwicklung des Polo WRC 2017 abgeschlossen ist, wird sich Demaison neuen Projekten bei Volkswagen Motorsport widmen. Neben dem Aufbau eines Polo R5, soll auch ein elektrisches Rallycross-Auto auf seiner Agenda stehen.
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