WM 2015

Perfekte Bedingungen für die 'Monte'

Best-of-Rallylive hat sich am Montag und Dienstag die Prüfungen der ersten drei Tage des diesjährigen Rallye-WM-Auftakts angesehen. Auf der Wertungsprüfung 10 hat man 15 Kilometer Schnee gefunden, den „Col de Fontbelle“ auf der WP 12 konnte aufgrund der winterlichen Bedingungen erst gar nicht passieren. Die „Monte“ kann kommen!

<strong>WINTER:</strong> Die Fans erwarten klassische Monte-Bedingungen

Schneefall im „Monte“-Etappenziel Gap gestern Nacht, und bis Samstag wird für Südostfrankreich noch mehr von der weißen Pracht vorhergesagt. Die Tagestemperaturen kletterten bis auf vier Grad Celsius, so dass es in den Tälern bereits wieder taute – anders als in den Höhenlagen. Die Voraussetzungen für eine abwechslungsreiche Rallye Monte Carlo, bei der für die Topteams die Wahl der richtigen Pneus von Michelin im Vordergrund steht, könnten also gar nicht besser sein …

Zum Beispiel auf der WP 10 „Lardier & Valença – Faye“, mit 51,70 Kilometern die längste des diesjährigen Rallye-WM-Auftakts. Die Startpassage präsentierte sich noch knastertrocken, doch schon nach kurzer Distanz machten sich ab Ortsausgang Barcillonnette die ersten Schneeflecken auf der Straße breit. Die folgenden sechs Kilometer in Richtung „Col d’Espréaux“ und die ebenso lange Abfahrt nach Châteauneuf d’Oze lagen durchgehend unter fester Schneedecke. Auf den nächsten zehn Kilometern – ein sehr schneller Streckenabschnitt bis nach Chabestan – schimmerte der schwarze Asphalt immer stärker wieder durch, aber nur die Hälfte dieses Weges war wirklich frei.

Auf der WP 12 „Sisteron – Thoard“, 36,85 Kilometer lang, setzt der Schnee nach gut 20 Kilometern ein, also in etwa auf Höhe von Authon. Von dort aus geht es steil bergauf zum „Col de Fontbelle“. Ohne Spike-Reifen von Michelin blieb uns diese Passage verwehrt, denn unter dem Schnee verbarg sich eine dicke Eisschicht. Also mussten wir wenden und auf den Rest der Prüfung verzichten. Anstelle dessen fuhren wir direkt nach Entrevaux, wo am Donnerstagabend um 20.21 Uhr Ortszeit mit der WP 1 die diesjährige „Monte“ beginnt.

Diese 21,31 Kilometer lange Prüfung bis nach Rouaine wurde seit 1983 nicht mehr als WP für die Ikone unter den Rallyes genutzt. Sie beginnt mit wirklich schmalen und verwinkelten Straßen entlang einer Gebirgskette, auf denen gerne auch einmal dicke Steine mitten auf dem Weg liegen. Nach ungefähr zehn Kilometern geht es mit einer ganzen Reihe sehr schneller, nicht einsehbarer Kurven deutlich flotter zur Sache. Herauf zum „Col de Laval“ wird die Piste ziemlich wellig. Die Abfahrt gegen Ende der Wertungsprüfung entpuppte sich als sehr rutschig und feucht – nach dem Einbruch der Dunkelheit kann sich hier auch das so gefürchtete „schwarze Eis“ bilden …

Ganz ähnliche Bedingungen warten in der WP 2 auf die Teilnehmer. Sie ist insgesamt 19,68 Kilometer lang und überquert auf dem Weg von Norante nach Digne-les-Bains den „Col du Corobin“ – mit seinen zahlreichen Rhythmuswechseln und den engen Haarnadelkurven ein echter Klassiker, auf dem schon Rallye-Geschichte geschrieben wurde.

Dies bedeutet also: Die diesjährige Rallye Monte Carlo kommt in der Dunkelheit des Donnerstagabends mit zwei echten Herausforderungen für die Teilnehmer gut in Fahrt. Schnee ist auf diesen beiden WP nicht unbedingt zu erwarten, dafür aber Frost und vereiste Stellen.

Die Prüfungen des Freitags liegen nördlich des Etappenziels Gap und sind ebenfalls sehr schnell. In den Höhenlagen oberhalb von 1.000 Metern könnte es schon eher schneien, auch wenn sich dies am Montag nur vereinzelt abzeichnete. Das wäre für den Lokalmatador Sebastien Ogier ein Nachteil: Der Titelverteidiger geht als erster in die Spur. Dies könnte ihm auch am Samstag blühen, sollten nicht einige Fahrer nach einem Ausfall unter Rally2-Reglement noch vor ihm starten und eine etwas griffigere Linie in den frischen Schnee legen müssen …

VIDEOS: Rallye Monte Carlo 2015


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