Citroën-Vertrag

Ogier verlangt Klarheit

Citroën dürfte Sebastien Loeb einige Zugeständnisse gemacht haben, damit der Weltmeister seinen Vertrag verlängert. Teamkollege Sebastien Ogier will darüber Klarheit haben und prüft bereits Alternativen.

<strong>SAUER:</strong> Sebastien Ogier sieht sich gegenüber Sebastien Loeb im Nachteil

Das hatte sich Sebastien Ogier so nicht vorgestellt. Er rechnete fest mit einem Wechsel von Sebastien Loeb zu Volkswagen und sah sich als neue Nummer-1 bei Citroën. Doch Loeb blieb seinem Team treu und Ogier musste erkennen, dass sich die Rollenverteilung im Lager der Roten zu seinen Ungunsten verschoben hatte.

 

Beim WM-Lauf in Deutschland befahl Sportchef Olivier Quesnel schon am Freitagabend die Positionen zu halten, obwohl sich Ogier gute Chancen ausrechnete. Demonstrativ griff er Loeb am Samstag weiterhin an, ging aber im letzten Abschnitt der Prüfungen wieder vom Gas. Ogier wollte zeigen: Seht her! Ich könnte, wenn man mich lassen würde.

 

Jetzt will Ogier Klarheit darüber, wie die künftige Politik bei Citroën aussehen wird. "Auf der einen Seite ist es gut, dass Loeb weitermacht, aber auf der anderen Seite kann ich keine Dinge in seinem Vertrag akzeptieren, die ihm ein paar Garantien versprechen. Sollte es eine neue Linie in Sachen Stallregie geben, dann will ich das wissen, damit ich eine Entscheidung treffen kann." Bei einem gemeinsamen Gespräch mit der Teamführung und der Citroën-Chefetage soll nun Tacheles geredet werden.

 

Ogier besitzt zwar einen gültigen Vertrag für 2012, aber die Rolle als Nummer-2 hinter Loeb hat er sich für seine Zukunft nicht vorgestellt. Gut möglich, dass er sich freikauft und zu einem anderen Team wechselt. Ford-Teamchef Malcolm Wilson kündigte bereits vorsorglich an, mit Ogier das Gespräch zu suchen. Der Vertrag mit Mikko Hirvonen läuft Ende 2011 aus, Ogier könnte neben Latvala das neue Traumpaar bei Ford bilden. Wilson traut sich zu, beide Heißsporne im Zaum zu halten. "Viel schlimmer als bei Carlos Sainz und Colin McRae kann es auch nicht werden", so Wilson gegenüber britischen Medien.

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