Nun muss er die Kohlen für Toyota aus dem Feuer holen. Dabei wollte Sebastien Ogier in diesem Jahr eigentlich kürzertreten und nur noch ausgesuchte Läufe bestreiten. Doch nach seinem Sieg in Finnland ist der Franzose Titelanwärter und soll für seinen Arbeitgeber auch die Herstellertrophäe sichern. Für zusätzliche Motivation sorgt das allerdings nicht.
„Ziemlich gering“, erklärte Ogier auf die Nachfrage von ‚Motorsport aktuell‘ wie groß der Hunger auf seinen neunten Fahrertitel ist. „Aus Zahlen, Statistiken und Rekorden mache ich mir wenig. Ich habe andere Prioritäten. Ich fahre, solange es mir Freude macht und ich mithalten kann.“
Chile und die Rallye Zentraleuropa standen zunächst nicht im Fahrplan von Ogier, doch nun wird er auch bei diesen beiden Läufen antreten, um die Meisterschaft erneut nach Japan zu holen.
Auch wenn Ogier das neue Punktesystem für „einen echten Witz“ hält („Toyota hat sechs Mal gewonnen drei Doppelsiege eingefahren und liegt trotzdem 20 Punkte hinten“), stört Ogier aktuell vor allem die Aussagen von WM-Spitzenreiter Thierry Neuville, der als erster Fahrer in die Spur muss und über einen Nachteil gegenüber der Konkurrenz klagt, vor allem gegenüber Teilzeitfahrern, die einen besseren Startplatz haben.
Neuville jammert zu viel
„Es nervt, dass Thierry aktuell so heult, weil er als Erster auf die Strecken muss“, meint Ogier, der in seiner Zeit als VW-Werkspilot allerdings ähnlich agierte. Schnee von gestern. „Ich hatte in dieser Saison maximal einmal einen Vorteil. Zumeist beginne ich von der vierten Position, also von da, wo Thierry fast seine ganze Karriere gestartet ist. Nun war ich dreimal Zweiter und dreimal Erster. Entschuldigung, ich starte mitten im Topfeld und versuche, das Beste draus zu machen. Das ist die Realität und hat nichts mit Teilzeit- oder Vollzeitfahrer zu tun.“