WM 2015

Ogier gewinnt Rallye Sardinien

Sebastien Ogier und Beifahrer Julien Ingrassia haben die Rallye Sardinien gewonnen. Die beiden Hyundai-Piloten Hayden Paddon und Thierry Neuville landen auf den weiteren Podiumsplätzen.

Der Unterschied zwischen Sebastien Ogier und dem Rest des Feldes wurde auf Sardinien mehr als deutlich. Während alle anderen Fahrer mit Problemen zu kämpfen hatten, fuhr der Weltmeister souverän an die Spitze und holte sich den nächsten Saisonsieg – trotz seiner ersten Startposition, über die er im Vorfeld viel diskutiert hatte.

„Ich bin natürlich sehr zufrieden. Dieses Ergebnis hatte ich nicht erwartet“, sagte Ogier, der auch die Extrapunkte für die Bestzeit in der Power-Stage kassierte. „Es war sehr schwer als erster Fahrer in die Prüfung zu starten, aber alles lief perfekt. Ein großer Dank an das ganze Team. Der Sieg hier auf Sardinien war sehr wichtig für unseren Kampf um die Weltmeisterschaft. Wir haben jetzt einen großen Punktevorsprung vor der Konkurrenz.“

Hinter Ogier war der Jubel nicht viel leiser. Hayden Paddon, der die Rallye lange Zeit anführte, sichert sich zum ersten Mal in seiner WM-Karriere den zweiten Platz. „Ich hätte mir nicht mehr wünschen können“, freute sich der Hyundai-Pilot, der an der Rangfolge im koreanischen Team rüttelt. Nach etlichen technischen Problemen hatte Thierry Neuville einen Gang zurück geschaltet, landete aber dennoch auf dem dritten Rang. Diese Position hatte Mads Östberg fest eingeplant, aber durch einen ungewöhnlichen Fehler fing sich der Norweger einen Bremsschaden ein, durch den er auf den fünften Platz zurückfiel. „Ich bin enttäuscht und mir tut es für das Team sehr leid“, sagte Östberg.

WRC2-Sieg für Protasov

In der WRC2-Wertung hatte sich am Morgen zunächst Peugeot-Pilot Paolo Andreucci die Führung zurückgeholt. Doch ein Kühlwasserleck bremste ihn im spannenden Finale aus und der italienische Altmeister musste sich mit 5,6 Sekunden Rückstand Yuri Protasov (Ford) geschlagen geben. Woher übrigens die vielen Wasserflaschen kamen, die Andreucci bei seiner Notoperation am offenen Kühlerherzen brauchte, wollte niemand so genau ergründen. Er genießt in Italien Kultstatus und der Einsatz als Geschenk zum 50. Geburtstag sollte offenbar kein unschönes Ende durch eine strenge Auslegung des Reglement nehmen. Jan Kopecky (Skoda) landete bei seinem WM-Comeback auf dem dritten Platz, Markenkollege Armin Kremer wurde Sechster.

Ergebnis Rallye Sardinien 2015

1.S. Ogier / J. IngrassiaVolkswagen4:25.54,3 Std.
2.H. Paddon / J. KennardHyundai+3:05,4 
3.T. Neuville / N. GilsoulHyundai+4:22,5
4.E. Evans / D. BarrittFord+5:34,8.
5.M. Östberg / J. AnderssonCitroën DS+7:50,1
6.J. Latvala / M. AnttilaVolkswagen+8:06,7
7.Y. Protasov / P. CherepinFord+14:57,7
8.P. Andreucci / A. AndreussiPeugeot+15:03,3
9.J. Kopecký / P. DreslerSkoda+17:41,7
10.Y. Al Qassimi / C. PattersonCitroën DS+19:12,0

LINK: Aktuelle Ergebnisse Rallye Sardinien ...

Herausforderung Sardinien

Beinahe traditionell hohe Temperaturen auf Sardinien sorgten für eine wahre Hitzeschlacht bei der Rallye Italien – mit etwa 29 Grad Luft- und bis zu 43 Grad Streckentemperatur. Bei stark ausgefahrenen Schotterpisten inklusive dicker Felsbrocken war bei den Fahrer und Beifahrern stets volle Konzentration gefragt. Die wurde vor allem am Samstag auf eine harte Probe gestellt: Mit 212,83 bildete er den längsten Rallye-Tag seit der Safari-Rallye 2002. Auch für die Teams bedeuteten die langen Tage Arbeit an der Belastungsgrenze. Die Mechaniker schafften bis kurz vor Mitternacht – gegen fünf Uhr morgens klingelte der Wecker.

VIDEO: Highlights Rallye Sardinien 2015


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