Mexiko - WP17

Ogier bleibt Spitzenreiter

Ein kleines Starterfeld muss nicht zwangsläufig wenig Spektakel bedeuten. Die zweite Mexiko-Etappe sorgt für jede Menge Abwechslung und für ein Finale furioso.

<strong>WEITER VORN:</strong> Sebastien Ogier will seine Führung morgen behaupten

Der Plan von Sebastien Loeb sah anders aus. Der Weltmeister wollte sich heute möglichst weit von seinem Teamkollegen Sebastien Ogier absetzen, um als Führender im Finale am Sonntag seinen Vorsprung souverän zu verteidigen. Die übliche Loeb-Taktik sollte den fünften Mexiko-Sieg in Folge bringen. Doch zwei Dinge durchkreuzten die Pläne des Franzosen.

 

Zum einem ließ sich Ogier nicht wie erhofft abschütteln. Der musste zwar heute als erster Fahrer auf die Strecke, doch der junge Franzose zeigte eine beeindruckende Leistung und blieb in Schlagdistanz zu Loeb. Dann streikte plötzlich das Getriebe des DS3. Loeb musste zu ungewöhnlichen Maßnahmen greifen und verbaute ein Teil der hinteren Stoßstange, um die Verbindung zwischen Schalthebel und Getriebe wieder herzustellen. Dabei handelte er sich 50 Strafsekunden ein, aber die kuriose Operation gelang. Loeb dampfte den erneut angewachsenen Rückstand auf Ogier im weiteren Verlaufe des Nachmittags auf gerade einmal 11.3 Sekunden ein, trotz des kurzzeitigen Abwürgens des Motors, weil die Handbremse in einer Spitzkehre nicht richtig funktionierte. "Der Tag verlief nicht so, wie ich es mir gedacht hatte, aber jetzt müssen wir sehen, was der Sonntag bringt", sieht Loeb, der morgen erneut als zweiter Fahrer hinter Ogier auf die Strecke muss, weiterhin Siegchancen.

 

Mikko Hirvonen konnte aus seiner Startposition kein Kapital schlagen. Sein Rückstand auf das Citroën-Spitzenduo wuchs sogar leicht an. "Ich werde morgen meine Position halten. Die da vorn sind selbst beim Straßenkehren zu schnell", ächzte der Finne.

 

Ford quält nicht nur die mangelhafte Konkurrenzfähigkeit, sondern auch viele technische Probleme des neuen Fiesta WRC. Jari-Matti Latvala klagte über Probleme beim Herunterschalten, Henning Solberg schlug sich den ganzen Tag mit einem Schaden seiner Servolenkung herum, Matthew Wilson blieb auf einer Verbindungsetappe mit einem Elektrikdefekt liegen, Frederico Villagra musste auf WP13 anhalten, damit seine Bremsen abkühlten und Evgeny Novikov strandete vorzeitig mit einem Ölleck. Dennis Kuipers (Überschlag) und Ken Block (Aufhängung) nahmen sich durch Eigenverschulden aus dem Rennen. Gäbe es keine Superally, die den Restart der bereits ausgefallenen Fahrer erlaubt, in Mexiko würden am letzten Tag kaum noch Autos starten.

 

Der geplagte Henning Solberg griff vor der letzten Prüfung zu drastischen Mitteln. "Ich habe meine Servolenkung mit Bremsflüssigkeit aufgefüllt. Dann brach aber die Bremsleitung und ich musste die letzten zehn Kilometer ohne Bremse fahren. Immerhin sind wir noch dabei", grinste der Norweger. Die Probleme von Solberg dem Älteren führten unter anderem dazu, dass Solberg der Jüngere sich gegen Ende der zweiten Etappe auf Platz fünf wiederfindet, trotz eines gewaltigen Aha-Moments auf WP17. "Mein Schalthebel ist defekt. In der Mitte der Prüfung ist eine große Sprungkuppe, dort war ich im falschen Gang und viel zu schnell. Wir hatten richtig Glück nicht abzufliegen", meinte Petter. Hinter ihm belegt Mads Östberg den sechsten Rang. Der Norweger klagte am späten Nachmittag ebenfalls über seinen Fiesta: "Plötzlich hatte das Auto keine Balance mehr."

 

Auch in der SWRC ging es spannend zu. Nasser Al-Attiyah kann sich weiterhin an der Spitze behaupten, doch dahinter macht Martin Prokop jede Menge Druck. Der zweitplatzierte Tscheche verkürzte seinen Rückstand auf nur noch 36.8 Sekunden. Aber auch Prokop hat Druck. Ihm sitzt Juho Hänninen im Nacken. "Der greift ganz schön heftig an. Mal sehen wie das morgen ausgehen wird", meinte Prokop.

  

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