Rallye Monte Carlo

Neuville im Shakedown vorn

Klassisches Monte-Wetter empfing die Fahrer beim Auftakt der neuen WM-Saison. Vom Himmel fiel Schnee und die Shakedown-Prüfung war stellenweise spiegelglatt. Thierry Neuville kam mit den Bedingungen am besten zurecht.

<strong>GELUNGENER AUFTAKT:</strong> Thierry Neuville holt sich im Shakedown die Bestzeit

Guter Einstand für Thierry Neuville im Ford Fiesta WRC. Der junge Belgier, der in der kurzen Winterpause von Citroën zu M-Sport gewechselt war, setzte im Monte-Shakedown mit 2:26.1 Minuten die Bestzeit. Weltmeister Sebastien Loeb war als zweitschnellster Fahrer 2.6 Sekunden langsamer, Evgeny Novikov wurde mit 2:28.8 Minuten knapp dahinter Dritter. 

 

Die Streckenbedingungen auf der 3.6 Kilometer langen Shakedown-Strecke hatten es in sich. Neuschnee sorgte für etliche Ausrutscher, unter anderem eckte Sebastien Ogier den neuen Polo R WRC an einer Böschung an. Mit 2:30.5 Minuten landete der Franzose nur auf Rang sechs, 0.1 Sekunden hinter seinem neuen Teamkollegen Jari-Matti Latvala. Citroëns neue Nummer-1 Mikko Hirvonen wurde Vierter. 

 

Wegen des nächtlichen Schneegestöbers hatte der Rallyeleiter am Morgen den Einsatz von Spikereifen erlaubt, doch nicht alle Fahrer nutzten die Möglichkeit, was die enormen Zeitunterschiede erklärt. Für die zweite Runde - vier Durchgänge standen jedem Fahrer zur Verfügung - wechselte unter anderem Latvala auf Schneereifen, während Ogier Spikes probierte. Die Ergebnisse sind deshalb wenig belastbar, wie auch aus Citroën-Kreisen zu hören war: "Heute ging es nur darum, dass die Teams ein Gefühl für die Atmosphäre der Monte bekommen. Das kann nie schlecht sein."

 

Skoda-Junior Sepp Wiegand schlug sich beim Auftakt seiner Monte-Premiere achtbar und ließ 2:37.5 Minuten als seine persönliche Bestzeit notieren. Damit war er 2.8 Sekunden schneller als Werksfahrer Esapekka Lappi. Pech hatte dagegen Armin Kremer. Der Ex-Europameister rutschte mit seinem Subaru Impreza wie viele andere Fahrer auch von der Strecke und musste einen ungeplanten Reparaturstopp einlegen.

  

Auch in diesem Jahr bricht die traditionsreiche „Monte“ – die erst 2012 in den WM-Kalender zurückgekehrt war – aus dem von WM-Rallyes gewohnten Format aus und verfolgt ein Konzept, wie es bis vor 15 Jahren in der Königsklasse dieser Motorsport-Kategorie üblich war. So erstreckt sich die Veranstaltung ab Mittwoch über fünf Tage und umfasst 18 Wertungsprüfungen über insgesamt 468,42 Kilometer.

 

Als Startort dient einmal mehr die vor den Seealpen gelegene Ardèche-Metropole Valence. Ab Freitag zieht der Rallye-Zirkus dann gen Süden und in die mondäne Mittelmeer-Enklave Monaco um. Neben zahlreichen WP-Klassikern wie „Le Moulinon – Antraigues“, „Burzet – St. Martial“ und „Sisteron“ steuert das Geschehen dann am Samstag seinem Höhepunkt zu: Mit „Moulinet – La Bollene Vesubie“ stehen gleich drei Überquerungen des legendären Col de Turini auf dem Programm, zuletzt als WP 17 sogar wieder im Dunkeln. Die zweite Passage über die 18,95 Kilometer lange „Lantosque – Luceram“ (WP 18), die als sogenannte „Power Stage“ die drei Schnellsten mit bis zu drei WM-Bonuspunkten belohnt, setzt dann den spektakulären Schlusspunkt unter die berühmte „Nacht der langen Messer“.

 

Wettervorhersage verspricht 'echte' Monte

 

Nach den bisherigen Wettervorhersagen scheint es in diesem Jahr wieder eine echte Rallye Monte Carlo zu geben. Demnach sollen zumindest die Strecken am Mittwoch und Donnerstag verschneit sein. "Wenn schon hier  in Valence Schnee liegt, dann sind die Prüfungen in der Ardéche auch komplett zugeschneit", sagte Sebastien Loeb. "Wir haben beim Shakedown gesehen, dass der erste Fahrer auf der Strecke einen echten Nachteil hat. Also wird mich das vielleicht morgen treffen."

 

Ergebnis Shakedown Rallye Monte-Carlo

01. Neuville/Gilsoul, Fiesta WRC 2:26.1

02. Loeb/Elena, DS3 WRC 2:28.7

03. Novikov/Minor, Fiesta WRC 2:28.8

04. Hirvonen/Lehtinen, DS3 WRC 2:29.4

05. Latvala/Anttila, Polo WRC 2:30.4

06. Ogier/Ingrassia, Polo WRC 2:30.5

07. Sordo/Del Barrio, DS3 WRC 2:31.8

08. Östberg/Andersson, Fiesta WRC 2:32.9

09. Kostka/Houst , Fabia S2000 2:37.4 

10. Wiegand/Christian, Fabia S2000 2:37.5

  

GALERIE:Die Bilder vom verschneiten Monte-Shakedown ...

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