Rallye Frankreich nach WP1

Neuville gewinnt Auftakt

Am Steuer seines Citroën DS3 WRC hat der junge Belgier Thierry Neuville heute Abend die erste Wertungsprüfung der WM-Rallye Frankreich gewonnen. Der 24-Jährige verwies Jari-Matti Latvala und Dani Sordo auf die Plätze.

<strong>AUFTAKTSIEG:</strong> Thierry Neuville gewinnt die erste Prüfung in Frankreich

Die erste von gleich vier Zuschauerprüfungen der diesjährigen Rallye Frankreich ging vor der Kulisse der Straßburger Messehallen und des Europa-Parlaments in der Innenstadt über die Bühne. Weitere finden am Freitag in Mulhouse (WP 8) und am Samstag in Hagenau (WP 19 und 22) statt.

 

Der „Boulevard de Dresde“ ist normalerweise fest in der Hand der 754 Europa-Parlamentarier. Heute aber gehörte er den weltbesten Rallye-Fahrern – sie drehten auf einem eigens eingerichteten Parcours gleich vier Runden über insgesamt 3,63 Kilometer. Zuvor aber stand noch eine ausführliche Autogramm-Session auf dem Programm, bevor die ersten Wettbewerbsautos in umgekehrter Reihenfolge vor einer beeindruckenden Zuschauerkulisse über die Startrampe und zur ersten Wertungsprüfung rollten. Die Topfahrer waren gegen 19 Uhr an der Reihe, jeweils zwei gingen zeitgleich auf die Piste.

 

Bei seinem ersten Auftritt in einem World Rally Car beeindruckte die junge französische Nachwuchshoffnung Sébastien Chardonnet mit einer Bestzeit noch vor anderen hochdotierten Talenten wie Ott Tänak, Chris Atkinson und dem Vorjahressieger Sébastien Ogier. Letzterer saß allerdings in einem Skoda S2000 von Volkswagen Motorsport statt in einem WRC und kämpfte daher mit stumpfen Waffen.

 

Chardonnet musste sich erst von einem der potenziellen Siegkandidaten der Rallye Frankreich von der Spitze der Zeitenliste verdrängen lassen: Dani Sordo im Mini WRC fuhr um eine Zehntelsekunde schneller, bevor Thierry Neuville mit seinem Citroën dieses Resultat um eine ganze Sekunde verbesserte. „Ich habe mich wirklich intensiv auf diese Rallye vorbereitet“, gestand der Belgier. „Ich hoffe, das zahlt sich nun aus.“ Offensichtlich: Weder Jari-Matti Latvala mit seinem Ford Fiesta RS WRC noch sein ehemaliger Teamkollege Mikko Hirvonen, nun am Steuer eines Werks-DS3 WRC unterwegs, konnten diese Messlatte überspringen.

 

Petter Solberg im zweiten Werks-Fiesta stanzt auf die Zehntelsekunde die gleiche Zeit wie Hirvonen und Sordo in den französischen Asphalt und war damit Dritter. Titelverteidiger und -kandidat Sébastien Loeb ließ es auf heimischem Grund noch gemächlich angehen: Der achtfache Champion wurde Siebter. „Wir hatten in der ersten Runde etwas Probleme mit dem Aufschrieb, aber dann lief alles bestens“, so der Elsässer.

 

Wirklich ernst wird es für die WM-Cracks aber erst ab Freitagmorgen, wenn zweimal drei Prüfungen auf dem Programm stehen. Nach dem wechselhaften Wetter des Donnerstagnachmittags ist es nicht sicher, ob die Straßen über Nacht abtrocknen. Damit steht das Gesprächsthema im Morgengrauen fest: die Reifenwahl. Sie könnte von vorentscheidender Bedeutung sein.

 

GALERIE:Die Bilder der Rallye Frankreich 2012 ...

LINK:Die Ergebnisse der Rallye Frankreich 2012 ...

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