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Neuer Rekord für Ford, aber...

Das Ford-Werksteam hat am Sonntag in Argentinien zum 66. Mal in Folge einen Lauf zur Rallye-WM in den Punkten beendet. Doch wirklich glücklich war niemand.

<strong>AUFHOLJAGD:</strong> Marcus Grönholm holte noch einen Punkt für die Marken-WM

Der sechste Saisonlauf hatte für das Ford-Team viel versprechend begonnen. Marcus Grönholm konnte bereits auf der zweiten ?Super Special Stage? im Fußballstadion von Cordoba vor 40.000 begeisterten Zuschauern mit einer Bestzeit erstmals die Führung an sich reißen. Ein Kunststück, das der 38-Jährige am Freitag Morgen als Schnellster auf der sechsten Wertungsprüfung wiederholen sollte.

 

Probleme mit der Kraftübertragung zwangen den Finnen in achten Prüfung jedoch zur vorzeitigen Aufgabe. ?Acht Kilometer nach dem Start ging plötzlich der Motor aus. Anschließend konnten wir keine Gänge mehr wechseln. Mit gesperrten Differenzialen schafften wir noch 300 Meter, doch in der nächsten engen Spitzkehre ging es nicht mehr weiter. Schade, wir waren so gut unterwegs?, ärgerte sich Grönholm.

 

Nach dem Tausch der kompletten Antriebseinheit trat der Ford-Pilot dank Superrally-Reglement zur zweiten Etappe wieder an. Trotz zehnminütiger Zeitstrafe kämpfte er sich bis zum Ende des sechsten Saisonlaufs noch bis auf den zehnten Gesamtrang wieder nach vorne und rettete seinem Arbeitgeber damit einen wichtigen Punkt im Kampf um die Marken-Weltmeisterschaft.

 

?Nach dem Zeitverlust am Freitag war es ein harter Kampf, noch in die Punkteränge vorzufahren?, so Grönholm. ?Dies ist uns mit Platz zehn zwar gelungen, aber damit haben wir nicht das Ergebnis erreicht, das wir uns vorgestellt hatten. Aber ich konnte mit insgesamt sieben Bestzeiten die Schnelligkeit unseres Ford Focus unter Beweis stellen.?

 

Weniger glücklich endete die erste Etappe für Mikko Hirvonen im zweiten Werks-Focus. ?Auf der Verbindungsetappe zwischen Prüfung acht und neun lief unser Motor plötzlich nur noch auf drei Zylindern?, so der junge Finne, zu diesem Zeitpunkt bereits Dritter. ?Wir hielten an und wechselten die Zündkerzen - ohne Erfolg. Auch der Tausch der Steuereinheit half nicht weiter. Darum haben wir das Auto abgestellt in der Hoffnung, am Samstag wieder starten zu können.? Der Plan des 25-Jährigen ging nicht auf: Ein Ventilschaden warf Hirvonen und Beifahrer Jarmo Lehtinen endgültig aus dem Rennen.

 

?Ich bin froh, dass wir mit dem 66. Punkte-Ergebnis in Folge unseren Rekord weiter ausbauen konnten?, bilanziert Teamchef Malcolm Wilson. ?Aber es ist schade, dass wir nicht mehr erreicht haben. Denn wir konnten beweisen, dass wir mit unserem neuen Ford Focus Spitzenreiter Sébastien Loeb herausfordern können.?

 

Erfreuliche Randnotiz für Wilson: Sohn Matthew fuhr bei seinem Argentinien-Debüt am Steuer eines vom Team Stobart VK M-Sport eingesetzten Ford Focus WRC bis auf den achten Rang vor. Damit errang das 19-jährige Nachwuchstalent seinen ersten WM-Punkt und sicherte sich als Schnellster auf der finalen Zuschauerprüfung im Stadion von Cordoba die erste WP-Bestzeit seiner jungen Karriere.

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