Rallye Australien

Mouton weist Kritik der Fahrer zurück

WM-Managerin Michele Mouton hat die Kritik der Fahrer an der Nachtprüfung der Rallye Australien zurückgewiesen. Diese sei nicht gefährlich gewesen, sondern nur ungewohnt. Damit käme die heutige Generation scheinbar nicht mehr zurecht.

Hatte Walter Röhrl doch Recht? Der Ex-Weltmeister nannte die heutige Fahrergeneration einst charmant „Weicheier“, weil sie offenbar keine Nachtprüfungen ohne anschließendes Wehklagen hinter sich bringen können. Kaum ging es in Australien in die Dunkelheit, brandeten die Diskussionen erneut auf. Ursache für erhitzt Gemüter waren die dicken Staubwolken, die über der Strecke standen und die Sicht versperrten. Kris Meeke war im Ziel der Nachtprüfung so wütend, dass er der zufällig anwesenden WM-Managerin Michele Mouton wild gestikulierend seine Meinung geigen musste.

Doch Mouton blieb und bleibt gelassen. Sie glaubt nicht, dass es den Fahrern um die Sicherheit ging, sie vermutet viel mehr, dass man einen Grund für das schlechte Abschneiden suchte. Entsprechend signalisierte sie dem Veranstalter ihr Wohlwollen, der die Prüfung auch im kommenden Jahr wieder in der Dunkelheit austragen will.

„Wir sollten uns deshalb wieder beruhigen. Kris Meeke verlor in dieser Prüfung die Führung an Sebastien Ogier. Wenn er zwei Sekunden schneller als dieser gewesen wäre, hätte er vermutlich gar nichts gesagt“, erklärte Mouton gegenüber Autosport und verwies nicht nur auf Onboardaufnahmen von Hayden Paddon, der direkt hinter Meeke startete und mit nicht mehr Staub als der Nordire zu kämpfen hatte, sondern auch auf die Zeitentabelle. Ogier war als bester Fahrer zwei Sekunden schneller als beim ersten Durchgang am Nachmittag. „Das Problem mit den Fahrern ist, dass sie diese Unsicherheit nicht wollen und die Nacht ist ein Unsicherheitsfaktor“, so Mouton.

Doch in der Fahrerriege regt sich weiterhin Widerstand. Thierry Neuville meinte, dass sich die Zeiten geändert haben, „als Michele noch fuhr, war das Tempo nur halb so hoch, sie hatten alte Reifen ohne Grip und kämpften um Minuten, nicht um Zehntel.“

Eine Einladung zu einer Mitfahrt in einem aktuellen World Rally Car lehnte Mouton übrigens ab. Dies sei aus ihrer Sicht nicht notwendig, um die Spielregeln für die Weltmeisterschaft aufzustellen.

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