Die beiden Titelrivalen lieferten sich am Morgen in den Wäldern von Wales ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Mit der Bestzeit auf WP6 schob sich Mikko Hirvonen erstmals in Führung, allerdings mit einem Mini-Vorsprung von gerade einmal vier Zehnteln gegenüber Sebastien Loeb.
Doch dann überspannte Hirvonen den Bogen und beschädigte bei einem Dreher den Kühler seines Fiesta WRC. Mit fast vier Minuten Rückstand erreichte der Finne das Ziel der siebten Prüfung und musste auf der anschließenden 103 Kilometer langen Verbindungsetappe zum Mittagsservice stoppen. "Ein Ast hatte sich durch den Kühler gebohrt und der Motor überhitzte deshalb so stark, dass Mikko anhalten musste. Ob er morgen wieder starten kann, werden wir erst nach einer genauen Untersuchung des Schadens wissen", erklärte ein Teammitglied.
Durch den Fehler seines Konkurrenten führt Loeb die Wales Rallye GB mit 17.7 Sekunden Vorsprung wieder an und liegt klar auf Kurs zum achten Titel in Folge. "Es gab Nebel und jede Menge Matsch. Sehr schwere Bedingungen", schilderte der Franzose. "Auch ich hatte einige haarige Momente, bin aber im Ziel. Wir müssen nun abwarten, was mit Mikko passiert. Noch ist alles möglich."
Nach dem Missgeschick seines Teamkollegen rückte Jari-Matti Latvala auf den zweiten Rang nach vorn, Mads Östberg im Stobart-Ford ist neuer Dritter. "Das war eine schwere Prüfung und ich wäre beinahe abgeflogen", so der Norweger. "Es sind schlimme Bedingungen, aber es macht auch Spaß." Petter Solberg verpasste durch einen Reifenschaden den Sprung aufs Podium, liegt jedoch nur 13.4 Sekunden hinter Östberg weiter in Schlagdistanz. Sein älterer Bruder Henning ist Fünfter und Ott Tänak verbessert sich bei seiner WRC-Premiere auf Platz 6.
Nicht mehr dabei ist Dani Sordo. Bereits auf der sechsten Prüfung landete der Mini-Pilot in einem Graben und musste aufgeben. Auch Martin Prokop kam von der Strecke ab und beschädigte dabei die Aufhängung seines Fiesta WRC so stark, dass für ihn ebenfalls Feierabend ist. Sordos Teamkollege Kris Meeke ist zwar weiterhin dabei, fiel aber durch ein Überhitzungsproblem auf Platz 11 zurück. "Es könnte auch an einem defekten Sensor liegen, dass der Motor in den Sicherheitsmodus gegangen ist", erklärte Meeke.
In der PWRC-Wertung kann sich Patrik Flodin an Jakko Nikara vorbeischieben, der Subaru-Pilot führt das Feld zur Tageshalbzeit mit 9.9 Sekunden Vorsprung an.