Rallye Portugal

Mikko disqualifiziert - Östberg siegt

Kein Aprilscherz! Bei der technischen Nachuntersuchung stellten die Offiziellen Unregelmäßigkeiten bei der Kupplung im Siegerauto von Mikko Hirvonen fest. Der Finne wurde daraufhin disqualifziert.

<strong>DISQUALIFZIERT:</strong> Mikko Hirvonen muss den Sieg in Portugal abgeben

Überraschende Wende in Portugal! Am Nachmittag ließ sich Mikko Hirvonen noch für seinen ersten Sieg im Citroën-Team bejubeln, jetzt wurde der Finne nachträglich disqualifiziert. Während der technischen Nachuntersuchung bemerkten die Offiziellen eine nicht regelkonforme Kupplung und schlossen Hirvonen von der Wertung aus.

 

Citroën-Technikchef Xavier Mestelan-Pinon erklärte zunächst, dass es sich bei der Kupplung um einen sogenannten "Joker" handelt, die nicht im ursprünglichen Homologationsblatt des DS3 abgebildet ist. Allerdings gab es bei der in Portugal verwendeten Kupplung sichtbare Abweichungen zum erlaubten Bauteil. "Die Kupplung ist mit Bohrungen zur Gewichtsminimierung homologiert. Unser Zulieferer hat vor kurzem aber eine gewisse Stückzahl ohne diese Löcher geliefert und eine davon wurde im DS3 von Hirvonen montiert. Diese Version bringt jedoch keinerlei Vorteil da sie schwerer ist als diejenige, die homologiert ist", so Mestelan-Pinon. Warum die nicht korrekte Kupplung dennoch verbaut wurde, konnte sich der Franzose allerdings nicht erklären. Bei der Anhörung durch die Stewards sprach er von einem "großen Fehler."

 

Auch das Innenrad des Garrett-Turboladers - er als Standardteil in allen WRCs zum Einsatz kommt - war strittig. Erlaubt ist ein Durchmesser von 54.0 mm, mit einer Toleranz von 0.1 mm. Im Auto von Hirvonen stellten die Offiziellen einen Durchmesser von 54.12 mm fest. Allerdings konnte Mestelan-Pinon darlegen, dass er die FIA-Verantwortlichen in der Vergangenheit bereits auf diese Veränderung hingewiesen hat, die durch hohe Temperaturen und Drehzahlen entsteht. Die Stewarts verzichteten diesbezüglich vorerst auf eine Strafe und wiesen die FIA an, in diesem Punkt für Klarheit zu sorgen.

 

Nach der Disqualifikation von Hirvonen ist Mads Östberg der neue Sieger der Rallye Portugal. "Wir haben lange auf diesen Erfolg hingearbeitet", sagte Adapta-Teamchef Morten Östberg. "Natürlich ist es nicht schön, einen Sieg am grünen Tisch zu holen, aber auf der anderen Seite sind die Regeln dazu da, dass man diese auch einhält." Allerdings geht dieser Fall in die Verlängerung. "Wir wollten sicherlich nicht betrügen und die Strafe erscheint uns unverhältnissmäßig. Deshalb haben wir Widerspruch gegen die Entscheidung eingelegt", erklärte Citroën-Teamchef Yves Matton. "Für Mikko und Jarmo tut es mir leid. Sie haben den Sieg wirklich verdient."  

 

Der Rauswurf von Hirvonen ist der Schlusspunkt auf eine Rallye, die es in sich hatte. Heftige Wetterkapriolen sorgten in den vergangenen Tagen für Spannung, wie es sie nur selten gibt. Ein Beobachter vor Ort brachte es auf den Punkt: "Das war keine Rallye, das war ein Ereignis!"

 

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