WM 2017

Mikkelsen sorgte für Veränderungen am Citroën C3

Kaum ist Andreas Mikkelsen im Citroën-Team gelandet, wird der C3 WRC umgebaut. Auch in Polen will der Norweger beweisen, wie wichtig er für die französische Mannschaft sein kann.

Kris Meeke sitzt aktuell nur auf der Ersatzbank. Nach einer Reihe von Abflügen ist Citroëns vermeintliche Nummer 1 in Polen zum Zuschauen verdammt worden. Teamchef Yves Matton sprach von einer Atempause, damit der Druck abnimmt, der auf Meeke lastet.

Der Nordire trägt eine Mitschuld an der aktuellen Misere der Franzosen, die offenbar ein Auto entwickelten, mit dem man zwar schnell sein kann, aber das die Fahrer auch überfordert. Selbst der stets selbstbewusste Matton musste öffentlich zugeben, „dass der Bereich, in dem es effektiv funktioniert, sich als zu klein erwies.“

Damit Matton aus der Schusslinie gerät, setzte er nach eigener Aussage „größere Änderungen in unserer Organisation, Methoden und Prinzipien“ um. Auch die Verpflichtung von Mikkelsen geschah unter dem Eindruck der bisher durchwachsenen Saison. „Er hat uns ermutigte, einige neue Ideen auszuprobieren. Nach seinem ersten Test im Citroën C3 WRC haben wir einige Upgrades eingesetzt, die die Arbeit der vergangenen Monate ergänzten“, so Matton.

Neue Teile für C3 WRC

Mikkelsen hatte während der Testfahrten in Polen nicht nur eine neue Abstimmung des C3 WRC erarbeitet, Citroën ließ direkt im Anschluss neue Rampen des hinteren Differenzials, sowie einen mechanischen ‚Joker’, um die Kraftverteilung zwischen den Achsen zu modifizieren, von der FIA homologieren.

„Nach zwei Tagen habe ich eine Abstimmung gefunden, die zu meinem Fahrstil passt“, freute sich Mikkelsen. Natürlich gibt es noch viel Arbeit, aber ich glaube, auch Craig (Breen) und Stéphane (Lefebvre) sind mit den Änderungen zufrieden.“ Die beiden Junioren werden jedoch nicht von den neuen Teilen im C3 WRC profitieren können, in der Kürze der Zeit schaffte man es nicht, alle Autos damit auszurüsten. 

Podium im Visier

Auch für Mikkelsen steht einiges auf dem Spiel. Er will sich dauerhaft im Citroën-Team etablieren und dafür die passenden Ergebnisse liefern. Polen eignet sich hervorragend für diesen Plan. „Es ist meine Lieblingsrallye, ich war 2014 und 2015 Zweiter und habe 2016 gewonnen. Ich fühle mich auf diesen Strecken gut, wo ein Fahrer viel Selbstvertrauen braucht“, so Mikkelsen. „Nachdem ich auf Sardinien noch das Auto kennenlernen musste, hoffe ich, dass ich dieses Mal mit den Führenden kämpfen kann. Viele Faktoren, wie auch Wetter, Staub und die Startposition, können das Ergebnis dieser Rallye beeinflussen. Aber ich hoffe auf ein Podiumsergebnis, wenn alles optimal läuft.“

Kann Mikkelsen liefern, wird sich Matton die Frage gefallen lassen müssen, warum er im vergangenen November darauf verzichtete, den Norweger sofort zu verpflichten. Selbst jetzt zögert der Belgier noch. Für die Rallye Finnland sind bislang nur Meeke, Breen und Teampatron Khalid Al-Qassimi angemeldet.

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