Rallye News

Michelin brennt auf den Sieg

Traditionell gilt die ?Königin der Rallyes? als Michelin-Territorium. Auch bei der 72. Ausgabe der Hatz durch die französischen Seealpen setzt Michelin als Ausrüster auf Sieg.

<strong>Partner:</strong> Michelin rüstet 2004 auch Mitsubishi aus

An Superlativen mangelt es der Rallye Monte Carlo ? erster von 16 Läufen zur Rallye-Weltmeisterschaft ? nicht: Sie ist die älteste Veranstaltung im WM-Kalender, gilt als die weltweit am meisten beachtete und natürlich als prestigeträchtigste Rallye. Jeder Pilot möchte einmal in seiner Laufbahn die ?Monte? gewinnen. Oder vielleicht doch nicht? Nur zwei Mal in den vergangenen 20 Jahren war der ?Monte?-Gewinner identisch mit dem späteren Weltmeister ? was allerdings noch keinen ambitionierten Profi bremste, denn ein Triumph im Fürstentum wiegt ähnlich schwer wie die WM-Krone.

 

Das liegt neben den typischen Ingredienzen ?Tradition? und ?Glamour? vor allem an den extrem schwierigen, weil unberechenbaren Bedingungen: In den Bergen oberhalb der Côte d?Azur-Metropole erwartet die WM-Piloten ein Mix aus Schnee, Eis, trockenem oder nassem Asphalt. Und als wäre diese Mischung nicht schon anspruchsvoll genug, wechseln sich diese Untergründe je nach Witterung auch noch innerhalb einer Wertungsprüfung ab. Und spätestens, wenn irregeleitete ?Fans? Schnee auf eine ansonsten abgetrocknete Prüfung schaufeln, helfen auch die Erkenntnisse der ? bei der ?Monte? noch erlaubten ? ?Eisspione? nicht mehr weiter.

 

Apropos Spione: Vom ?Mille Pistes?-Modell ? das ab dem dritten Saisonlauf unter anderem den Einsatz der routinierten ?Ice?- bzw. ?Gravel Crews? verbietet ? ist die ?Monte? zwar noch nicht betroffen. Das geänderte Punktesystem der Markenwertung macht sich im Starterfeld jedoch deutlich bemerkbar: Alle fünf Werksteams beschränken sich auf die punktberechtigten zwei Fahrzeuge.

 

Der Verlauf der Rallye Monte Carlo enthält gegenüber dem Vorjahr einige Neuerungen. Nach dem offiziellen Start am Donnerstag Abend auf dem Casinoplatz zieht der Rallye-Tross nördlich in die Alpen. Dort wird rund um den Servicepunkt im französischen Tallard die erste Etappe ausgetragen ? darunter vier Wertungsprüfungen, die 2003 nicht auf dem Programm standen. Am zweiten und dritten Tag dient der Schwimmbad-Komplex der Formel 1-Strecke von Monte Carlo als Servicepark. Zwei der Samstags-WP nördlich von Grasse absolvierte das Feld im Vorjahr in umgekehrter Richtung. Der abschließende Sonntag hält keine neuen WP-Strecken bereit, führt aber zwei Mal über den legendären Col de Turini, wo die Fans zu Tausenden die World Rally Cars und ihre Stars bejubeln.

 

Selbst mit den besten Streckeninformationen durch die ?Eisspione? bleibt die Wahl der richtigen Reifen rund um Monaco oftmals eine Lotterie. Oder aber die Profis pokern in der Spielerhochburg Monte Carlo bewusst mit gewagten Entscheidungen. Als 34-facher Rallye-Weltmeister hält Michelin jedenfalls für jede Streckenbeschaffenheit die idealen Pneus bereit. Da mit Schnee, Eis, Nässe oder trockenem Asphalt ? sowie sämtlichen vorstellbaren Mischformen ? die unterschiedlichsten Untergründe anzutreffen sind, ist die ?Monte? neben der Schweden-Rallye die einzige Veranstaltung, zu der die FIA drei verschiedene Typen von Reifen zulässt. So steht außer den schmalen, mit Spikes bestückten Schnee-Pneus und den breiten, flachen Asphalt-Rennreifen auch eine Art ?Intermediate? zur Verfügung.

 

Dieser Pneu vom Typ D10 kann variabel mit bis zu 250 Spikes bestückt oder ganz ohne die Stahlnägel gefahren werden, die in Monte Carlo bis zu 1,5 Millimeter aus dem Profil herausragen dürfen. Mit 18 Zentimetern liegt dieser Pneu in der Breite deutlich über den Schneespezialisten und besitzt eine flache Flanke, die ähnlich gute Seitenführung ermöglicht wie die Rennreifen. Bei Schneeanteilen zwischen 30 und 70 Prozent der Wertungsprüfung(en) stellt der D10 die optimale Wahl dar.

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