EINSATZ FÜR WERKSCOCKPIT

Meeke: „Wäre zu Fuß nach Australien!“

Talent allein reicht nicht aus, auch der Wille, es ganz nach oben schaffen zu wollen, muss vorhanden sein. Bei Kris Meeke ist beides vorhanden und wie es der Nordire ins Citroën-Werkscockpit schaffte, verrät er uns im Interview.

Blicken wir kurz auf 2013 zurück: Nach dem Unfall in Finnland folgte der Abflug in Australien – nicht gerade die Basis um ein Werkscockpit angeboten zu bekommen, oder?
„Ja, das war alles andere als glücklich. Als ich zurück in Europa war, schaltete ich erst einmal mein Handy aus und dachte nach. Ich wusste, dass ich das Tempo der Besten mitgehen kann, mir aber die Erfahrung der anderen fehlt. Mir war klar, dass ich nur mit einem ordentlichen Programm eine Chance habe, zu bestehen. Also rief ich jeden Tag bei Yves Matton an und nervte ihn. Ich sagte ihm, dass ich die Streckenbesichtigung bei den ausstehenden Läufen mitmachen wolle; ich jeden Rollout übernehme, bei den Tests als Fahrer, oder eben auch nur als Zuschauer dabei sein will. Ich wollte ihm zeigen, dass ich es wirklich will und wie hungrig ich bin.“

Fehlt Nachwuchsfahrern dieser Hunger?
„Vielleicht. Es gibt nichts geschenkt. Du musst zeigen, dass du es wirklich willst. Hätte Yves (Matton, Citroën-Teamchef) mir im Vorjahr nach der Rolle in Finnland gesagt, ich muss nach Australien laufen, um nochmals im Auto zu sitzen. Ich hätte meine Sachen gepackt und wäre losgegangen.“

Deine Hartnäckigkeit wurde belohnt …
„Nach der enttäuschenden Saison mit Mikko und Dani wollte Citroën einen Neuanfang. Auch wenn andere Fahrer im Gespräch waren, ich ließ nicht locker und versuchte mich aufzudrängen. Yves Matton bin ich unglaublich dankbar, dass er mir sein Vertrauen geschenkt hat und ich erstmals eine volle Saison fahren kann. Das ist unglaublich wichtig. Nur so kann man sich entwickeln. Ich weiß, dass ich noch einiges an Potenzial habe und noch schneller aber auch konstanter fahren kann.“

Und welche Lehren ziehst Du aus Deinem Abflug in Deutschland, als Du den Sieg schon vor Augen hattest?
„Ganz ehrlich: keine besonderen. Ich weiß ja, was schief ging. Ich muss allerdings schnellstens daran arbeiten, ein kompletter Fahrer zu werden. Das heißt, nicht nur die Strecken besser zu lernen und genauer zu notieren sowie mit dem Auto eins zu sein, sondern allem voran zu verstehen, wie man Rallyes zu Ende fährt. Es bringt nichts, schnell zu sein, wenn man nicht konstant ist. Es bringt aber auch nichts, konstant zu sein, wenn man nicht schnell ist.“

Das gesamte Interview gibt es in der neuesten Ausgabe von „rallye – Das Magazin“ (ab morgen bei den Abonnenten, ab Montag im Handel). Darin erklärt Meeke unter anderem, welche Pläne Citroën in der nächsten Saison hat und warum Mini die größte Enttäuschung seiner ganzen Karriere war.
Einzelhefte können versandkostenfrei hier bestellt werden …

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