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Marcus Grönholm gewinnt - Titel-Entscheidung vertagt.

Die Rallye-Weltmeisterschaft wird im spannendsten Finale ihrer 22-jährigen Geschichte entschieden.

Carlos Sainz.

Vor dem letzten Lauf Ende November in Cardiff können sich noch vier Fahrer Hoffnungen auf den Titel machen. Mit seinem fünften Platz bei der Rallye Australien übernahm der Brite Colin McRae die alleinige Führung in der Gesamtwertung. Mit 42 Punkten liegt der Ford-Pilot hauchdünn vor dem in Perth auf Platz sechs eingekommenen Finnen Tommi Mäkinen (41) im Mitsubishi und Subaru-Pilot Richard Burns (Großbritannien/40), der Zweiter wurde. Außenseiterchancen beim Saisonfinale hat auch noch der Spanier Carlos Sainz (33).

 

«Ich will Weltmeister werden. Und das kann ich nur, wenn ich das Tempo bestimme», verkündete der neue WM-Spitzenreiter McRae. Auf Genugtuung hofft der zweimalige Vizeweltmeister Burns: «Zweimal wurde ich beim Finale knapp geschlagen, jetzt will ich endlich den Titel.»

 

Den Sieg beim 13. WM-Lauf in down under sicherten sich wie im Vorjahr die Finnen Marcus Grönholm und Timo Rautiainen. Nach 21 Schotterprüfungen und knapp 1400 Gesamtkilometern lagen die Peugeot-Piloten 40,4 Sekunden vor Burns und dessen Co-Piloten Robert Reid. Dritter wurden die Franzosen Didier Auriol/Denis Giraudet im zweiten Peugeot 206.

 

Der sechste WM-Sieg von Grönholm und der 32. WM-Sieg von Peugeot gerieten in Australien angesichts der äußerst spannenden Situation in der Fahrer-WM fast zur Nebensache. Selbst Sainz, der bei seinem 150. WM-Start im Ford Focus nur den achten Platz erreichte, darf hinter dem Spitzentrio noch hoffen. Bei den Marken übernahm Titelverteidiger Peugeot mit 90 Punkten erstmals die Führung vor Ford (86 Zähler) und Mitsubishi (69). Peugeot und Ford werden den Titel unter sich ausmachen.

 

Während McRae und Burns jeweils dreimal auf ihrer Heimatinsel siegten, bringt der vierfache Weltmeister Mäkinen nur einen dritten Rang aus dem Vorjahr als beste Empfehlung mit. «Nun hilft keine Taktik mehr. Wir werden beim Finale vom Start weg voll auf Angriff fahren müssen», gab Mäkinen, der in Cardiff mit seinem fünften Titelgewinn der Juan-Manuel Fangio des Rallyesports werden möchte, in Perth seine Marschroute für den Showdown aus.

 

Vorfreude herrschte bereits bei Peugeot-Sportchef Corrado Provera. «Wir haben jetzt endlich die Position erreicht, die wir von Beginn an haben wollten. Wenn Marcus Grönholm auch beim Finale so fährt wie hier in Australien, habe ich keine Bedenken», meinte Provera. Nach einer missglückten ersten Jahreshälfte steht Peugeot vor einem

krönenden Saisonabschluss. «Ich freue mich, dass ich mit diesem Sieg dazu beigetragen habe, dass Peugeot jetzt in der Weltmeisterschaft führt. Ich hoffe, dass mir dies auch in Großbritannien gelingt», erklärte der zweifache Australien-Sieger Grönholm, der in der WM mit 26 Punkten auf den sechsten Rang vorrückte.

 

(dpa)

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