WM 2015

Maciej Szczepaniak, der unbekannte Held

Rallyebeifahrer zeichnen sich für gewöhnlich durch Nerven aus Stahl aus – wenn sie neben Robert Kubica im Auto sitzen, erst recht. Der ehemalige Formel 1-Star hat für sein Heimspiel volle Attacke angekündigt. Maciej Szczepaniak sieht dies gelassen.

Wer an diesem Wochenende Robert Kubica sucht, hat eine leichte Aufgabe: Dort, wo sich im Service-Park oder vor und nach den Wertungsprüfungen die meisten Fans ballen, ist mit einiger Zuverlässigkeit auch der polnische Motorsport-Superstar. Das Medieninteresse an dem Grand Prix-Sieger ist ebenfalls gewaltig – sogar während des „Recce“, also dem Abfahren der Strecken vor der eigentlichen Rallye, dürsteten die Journalisten nach O-Tönen des Rallyehelden. Dass sein Hotel von Anhängern förmlich belagert wird, versteht sich da fast von selbst.

Aber Kubica hat sich entschlossen, an diesem Wochenende eher verschlossen aufzutreten – Interviews mit ihm sind rar. Also haben wir uns entschlossen, einmal den Mann ins Rampenlicht zu zerren, der sonst nicht so viel Beachtung findet, obwohl er vermutlich den schwierigeren Job hat: Maciej Szczepaniak, der tapfere Beifahrer des ehemaligen Formel 1-Piloten.

Szczepaniaks erste Teilnahme an der Rallye Polen datiert zurück bis ins Jahr 1995, damals saß er in einem Peugeot 205 GTI und die Veranstaltung ging nahe seines Heimatortes Wroclaw im Süden des Landes über die Bühne. Seither hat er der nationalen Rallye-Elite vorgebetet, zum Beispiel seit 2003 Tomasz Kuchar, danach Janusz Kulig und Leszek Kuzaj. Von 2007 bis 2013 spannte Szcepaniak mit Michal Kocziuszko in der Rallye-WM zusammen. Seit 2014 sitzt er gemeinsam mit Kubica in einem Auto.

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Robert Kubica Flatout

#WRC #Kubica #Flatout © J-Records

Posted by Rallye-Magazin on Freitag, 3. Juli 2015


„Die österreichische Jänner-Rallye war 2014 der erste gemeinsame Test für uns“, so der Pole gegenüber Best-of-Rallylive. „Wir haben gewonnen und Robert sagte ,okay, lass uns die Saison zusammen fahren‘.“ Zuvor hatte sich Kubica von seinem Co, mit dem er im Jahr zuvor den WRC 2-Titel gewonnen hatte, getrennt.

„Mein WM-Debüt war 1999 zusammen mit Kuchar. 2002 haben wir die Rallyes auf Korsika und Zypern in einem Werks-Hyundai Accent WRC3 bestritten. 2007 habe ich mit Michal Kocziuszko für die Junioren-WM zusammengespannt“, erzählt der 41-Jährige, der bis dato bei 85 WM-Rallyes gestartet ist.

„Robert stellt sehr hohe Ansprüche an sich und sein Umfeld. In allem, was er macht, ist er sehr professionell“, berichtet Szcepaniak. „Er ragt als Fahrer heraus, und ich bewundere einfach, was er in einem Rallye-Auto kann – angesichts seines Handicaps und nach 20 Jahren auf der Rundstrecke. Ich vergesse meistens, dass er seine rechte Hand nicht vollständig nutzen kann, aber auf bestimmten Streckentypen schränkt es ihn ein. Trotzdem hat er gezeigt, dass er mit den Schnellsten mithalten kann. Ich werde nie den Start in die Saison 2014 vergessen, als wir die ersten beiden Prüfungen der ,Monte‘ gewonnen haben und in Führung lagen. Okay, die Bedingungen damals waren etwas speziell, aber trotzdem musst du es auch an einem solchen Tag schon drauf haben …“

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Robert Kubica flatout!

© www.youtube.com/user/stephwrc #Flatout #BigBalls

Posted by Rallye-Magazin on Sonntag, 18. Januar 2015


„Trotzdem fehlt es Robert noch immer an Erfahrung, aber er lernt fortlaufend dazu. Vergesst nie, dass wir ein Privatteam sind, das sich mit den weltweit besten Rallye-Fahrern anlegt. Für mich ist die Zusammenarbeit mit Kubica auf WM-Ebene eine tolle Erfahrung.“

2014 saßen Kubica und Szczepaniak in einem Fiesta RS WRC, der von M-Sport eingesetzt wurde. Seit Beginn der Saison versuchen es die Polen mit einem eigenen Team – und stoßen auf die gleichen Schwierigkeiten, mit denen einst auch Petter Solberg zu kämpfen hatte. „So viel steht fest: Wenn ich im kommenden Jahr wieder in der Rallye-WM fahre, dann sicher nicht noch einmal mit einem eigenen Team“, stöhnt der ehemalige Formel 1-Mann.

GALERIE: Die Bilder der Rallye Polen ...

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