Rallye Sardinien

M-Sports Wettlauf gegen die Zeit

Einen Kampf gegen die Uhr hat das Team von M-Sport bereits vor der Rallye Sardinien gewonnen. Alle drei Fiesta World Rally Cars treffen in Kürze in Alghero an der Nordwestküste Sardiniens ein. Davor herrschte betriebsame Hektik.

Ende September, also vor kaum mehr als acht Tagen, waren die Autos noch bei der Rallye Türkei im Einsatz. Und da diese als bereits zweite Schotter-Veranstaltung in kürzester Zeit hintereinander auf dem Programm stand, mussten alle Fahrzeuge zur Generalüberholung zurück nach Dovenby Hall, dem Workshop von M-Sport im nordenglischen Distrikt Cumbria. Dort waren nach dem Eintreffen der Rallye-Autos bis zu deren neuerlicher Abreise in Richtung des 2.222 Kilometer entfernten Service-Parks auf der Mittelmeerinsel am vergangenen Samstagmorgen die Lichter kaum noch ausgegangen.

Tatsächlich kehrte zum Beispiel der Fiesta WRC von Teemu Suninen, der nach dem Ausrutscher beim Shakedown in Estland eine tiefgreifendere Rundumüberholung benötigte und in der Türkei nur mit einer Sondererlaubnis der FIA starten durfte, erst am Mittwoch aus der Lackiererei zurück und musste anschließend komplett wieder aufgebaut werden. Doch Rallye-Mechaniker wären eben nicht Rallye-Mechaniker, würden sie sich vor solchen Mammutaufgaben fürchten.

„Ich muss unseren Mitarbeitern in Dovenby Hall danken. Sie haben sich voll hereingekniet, damit alle Rallye-Autos rechtzeitig für den WM-Lauf auf Sardinien fertig werden. Ohne ihren Einsatz ständen wir in Alghero mit leeren Händen da“, betont M-Sport-Teamchef Richard Millener und fordert ein Umdenken bei der Kalenderplanung. „Wir müssen auch mehr an unsere LKW-Fahrer denken und an die Leute, die den Servicepark aufbauen.“

Die Sardinien-Rallye Italien führt über 16 Schotterprüfungen mit einer Distanz von 238,84 Kilometern. Los geht es am Freitag ab 7:50 Uhr morgens mit zwei Wertungsprüfungen (WP), darunter die 21,78 Kilometer lange "Erula - Tula". Sie werden jeweils zweimal befahren. Hand an die Autos dürfen die Techniker erst in der Mittagspause im Service-Park in Alghero legen. Auch am Samstagmorgen stehen vier Prüfungen am Stück ohne Reparaturstopp im Zeitplan. Höhepunkt am Sonntag ist die sogenannte Power-Stage. Sie startet um 12:18 Uhr und läutet das Finale ein.

Millener hofft darauf, dass sich der Einsatz seiner Leute lohnen wird. „Die Veranstaltung findet etwas später statt als sonst üblich. Als dies zuletzt der Fall war, haben wir einige Überraschungen erlebt - zum Beispiel, dass mit Ott Tänak und Evgeny Novikov unsere beiden damaligen Juniorfahrer auf dem Podium standen. In dieser Jahreszeit könnte das Wetter für Abwechslung sorgen.“

Was denken andere Leser?Jetzt im Forum nachlesen ... « zurück