MONTE 2015

Loeb: „Will konkurrenzfähig sein“

Erst vor zwei Tagen verkündete Sebastien Loeb seinen Start bei der Rallye Monte Carlo 2015. Wir trafen den Rekordweltmeister in der Nähe von Nizza, bevor er zu den Trainingsfahrten bei der Rallye du Var startete.

Sebastien Loeb hielt sich schon 2013 bei seinem Abschied vom Rallye-Sport eine Hintertür offen und schloss gelegentliche Gastauftritte in der Weltmeisterschaft nicht aus. Der Franzose überlegte nicht lange, als ihm Citroën Racing – pardon: DS – den Start bei der Rallye Monte Carlo im Januar angeboten hat. Die legendäre „Monte“ eignet sich für die neue Marke ideal als Präsentationsplattform – vor allem mit ihrem berühmten Botschafter an Bord eines Michelin bereiften DS 3 WRC.

Für Rallye-Fans ist das eine großartige Nachricht. Und Best-of-RallyLive nutzte bei der Rallye du Var im Rahmen der französischen Meisterschaft die Chance, den siebenfachen Champion zu interviewen.

Du startest bei der Rallye du Var in einem mit Reifen von Michelin bestückten DS 3 WRC gemeinsam mit deiner Frau Severine. Gehört das bereits zur Vorbereitung für Monte Carlo?
Nein die 'Var' wollen wir einfach zusammen genießen. Der Start hier stand schon vor der Monte-Carlo-Entscheidung fest.

Vermisst Du den Rallye-Sport?
Nicht wirklich, aber ich habe mich schon immer gerne anderweitig betätigt abseits meines Haupteinsatzgebietes. Während meiner Rallye-Karriere bin ich gelegentlich aus Spaß bei Rundstreckenrennen angetreten. Nun ist es genau umgekehrt. Ich freue mich auf all die Aspekte, die den Rallye-Sport auszeichnen. Dazu gehören der Wettbewerb in der Nacht, die Nähe zu den Zuschauern und der ganze Rest. Dennoch ist es kein Comeback, sondern nur ein einmaliges Ereignis ...

Hast Du Dir bereits den Streckenplan der 'Monte' 2015 angesehen?
Ich habe nur festgestellt, dass Daniel (Elena) und ich lediglich zwei Wertungsprüfungen kennen: Die 'Sisteron-Thoard' und die 'Col de Turini', die wir vor rund zehn Jahren in entgegengesetzter Richtung gefahren sind ...

Konntest Du die 2015er-Version des DS 3 WRC bereits testen?
Noch nicht, aber ich weiß, dass es einige kleinere Weiterentwicklungen gibt – eine betrifft den Motor. Ein ausgiebiger Test ist vor der Rallye Monte Carlo geplant.

Wie siehst Du Deine Chancen?
Ehrlich gesagt mache ich mir darüber wenig Gedanken. Ich möchte konkurrenzfähig sein und dafür werden wir alles tun. Aber ich muss realistisch bleiben, denn wir haben viel aufzuholen. Allerdings ist die 'Monte' eine ganz besondere Rallye. Hier kann eine Reifenwahl über Sieg oder Niederlage entscheiden. Gleichzeitig ist die Fähigkeit, die Straße bei verschiedenen Witterungsbedingungen richtig lesen zu können, sehr wichtig. Darum könnte Erfahrung hier besonders von Vorteil sein.

Deine Bilanz in Monte Carlo: neun Starts und sieben Siege. An welche Jahre erinnerst Du dich am liebsten?
Ganz oben auf der Liste steht 2002 – mein erster WM-Sieg. Zwar wurden wir nach einer Strafe auf Platz zwei versetzt, dennoch konnten wir als Neulinge den Routinier Tommi Mäkinen auf den Prüfungen schlagen. Danach zählt 2003 zu meinen besonderen Erinnerungen. Wir gewannen vor unseren Markenkollegen Colin McRae und Carlos Sainz und bescherten Citroën einen Dreifachsieg. Auch 2006 war spannend: Nach einem Ausrutscher am ersten Tag mussten wir bis zum letzten Meter Vollgas geben. Das war aufregend.

Elena: „Tue alles, was nötig ist“

Neben Sebastien Loeb trafen wir auch dessen Co-Piloten Daniel Elena in Südfrankreich.
„Ich bin vielleicht etwas eingerostet, aber als Bewohner von Monaco freue ich mich sehr auf mein Heimspiel“, verriet er uns. „Ich kann es kaum erwarten. Mir fehlt etwas Fitness, deswegen werde ich vorher noch etwas trainieren. Es werden sicherlich einige schmunzeln, aber ich tue alles, was nötig ist.“

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