Monte Carlo nach WP4

Loeb sorgt für klare Verhältnisse

Sebastien Loeb hat sich am Ende der ersten Etappe klar von der Konkurrenz absetzen können. Hinter ihm behauptet Sich Sebastien Ogier auf dem zweiten Platz und Mikko Hirvonen gelingt nach schwachen Start der Sprung aufs Podium.

<strong>CHEF IM RING:</strong> Sebastien Loeb zieht der Konkurrenz auf und davon

Es hat ein wenig gedauert, ehe die Ergebnisse der ersten Monte-Etappe feststanden. Die Zeitnahme wird in dieser Saison erstmals von der spanischen Firma Sistemas Integrales de Telecomunicacion (STI) durchgeführt und Probleme mit der Übermittlung der Ergebnisse von WP3 sorgten für Verwirrung im Service. Nicht nur die Teams rätselten über den tatsächlichen Zwischenstand, auch die Fans und Medien blieben im Unklaren. Schon am Morgen gab es technische Probleme. Die Offiziellen mussten Citroën bitten, zwei GPS-Tracking-Sender in den Autos von Sebastien Loeb und Dani Sordo zu deaktivieren. Diese hatten das GPS-Sicherheits-Signal gestört. 

 

Thierry Neuville waren die Diskussionen über die Ergebnisse egal. Für ihn endete die 'Monte' bereits auf der vierten Prüfung. Der Belgier beschädigte sich die Aufhängung des linken Vorderrades seines Fiesta WRC und musste erneut am ersten Monte-Tag aufgeben. Nach Esapekka Lappi ist Neuville der zweite prominente Ausfall der diesjährigen Monte, bei der keine Rallye2-Regel vorgesehen ist, durch die ein Restart morgen möglich gewesen wäre. Für beide heißt es nun die Koffer packen.

 

Durch den frühen Ausfall von Lappi führt Sepp Wiegand die WRC2-Wertung souverän an. "Ich bin wirklich zufrieden, denn wir hatten keinerlei Probleme", sagte der Skoda-Junior, der erstmals bei der Monte startet und bester S2000-Pilot ist. "Wir haben versucht eine saubere Linie zu fahren und das hat funktioniert. Aber die Rallye ist noch lang." Auch Subaru-Pilot Armin Kremer war zufrieden. "Ich hatte ein gutes Gefühl im Auto und bin zufrieden, das wir den ersten Tag so gut überstanden haben. Wir führen in der Produktionswagen-Wertung, so kann es weitergehen", freute sich Kremer und ließ mit der klaren WRC2-Bestzeit auf WP4 aufhorchen.

 

An der Spitze des Feldes hat Sebastien Loeb am Nachmittag alle Register gezogen. Der Citroën-Pilot verzichtete auf spikebesetzte Reifen um sein Kontingent zu schonen.  "Wir wissen, dass es morgen wieder Schnee auf den Prüfungen gibt, also müssen wir die Reifen einteilen", erklärte Loeb. Mit zwei klaren Bestzeiten konnte er der Konkurrenz dennoch enteilen, obwohl die Bedingungen tückisch waren. "Auf der vierten Prüfung habe ich gedacht, es gäbe trockene Passagen. Aber diese waren vereist! Wir hatten einige Aha-Erlebnisse und ich bin wirklich froh im Ziel zu sein", schildert Loeb weiter. VW-Pilot Sebastien Ogier konnte nach der Mittagspause die Zeiten seines Landsmann nicht mehr mitgehen. Ohnehin nervten ihn die ständige Vergleiche mit Loeb. "Ich mache mir um ihn keine Gedanken, das müsst ihr endlich in euren Kopf bekommen", teilte er den Medienvertretern am Ende von WP3 mit. Mit Ogiers zweiten Platz kann das Volkswagen-Team dennoch ein beachtliches Debüt des neuen Polo R WRC verbuchen. Bereits am Morgen konnte Ogier auf der ersten Prüfungdie Bestzeit setzen und sorgte für einen fulminanten Einstieg von VW.

 

Sein Teamkollege Jari-Matti Latvala klagte zunächst über das Fahrverhalten seines Polo R WRC und fing sich 30 Strafsekunden ein, weil er vor WP2 nicht nur die Reifen wechselte, sondern auch noch die Stabis ausbauen wollte. Im Tagesziel war der Finne entsprechend ernüchtert. "Wir hatten auf den letzten fünf Kilometern auch noch einen Plattfuß vorne rechts, der uns weitere Zeit gekostet hat. Mein Gefühl ist immerhin gut, aber es war kein einfacher Tag für mich“, sagte Latvala, der hinter Dani Sordo (Citroën) auf Platz fünf liegt.

 

Neuer Dritter ist Mikko Hirvonen. Ihm gelang nach verhaltenem Start der Sprung aufs Podium. „Ich hasse es unter diesen Bedingungen zu fahren. Aber sie sind für alle gleich“, meinte Hirvonen. Lange Zeit konnte sich Ford-Privatier Juho Hänninen in der Spitzengruppe behaupten. Doch ein Dreher rund drei Kilometer vor dem Ziel von WP4 kosteten wertvolle Sekunden, der Finne wurde auf Rang acht durchgereicht. Noch härter traf es Mads Östberg, der die M-Sport-Riege anführen soll. Der Norweger hatte sichtlich Mühe mit den Monte-Bedingungen klarzukommen und blieb auf dem Rückweg in den Schlussservice mit Elektronikproblemen liegen. Zwar gelang es Östberg den Schaden eigenhändig zu beheben, aber eine Zeitstrafe von 1:50 Minuten warfen ihn noch weiter zurück. „Es war ein harter Tag und ich bin ehrlich gesagt enttäuscht“, gestand Mads.

  

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