Akropolis-Rallye nach WP22

Loeb gewinnt in Griechenland

Sebastien Loeb hat es erneut geschafft. Zusammen mit Co Daniel Elena feierte er in Griechenland seinen 71. WM-Sieg. Dabei wurde es für das Weltmeister-Duo noch einmal brenzlig.

<strong>SIEG:</strong> Sebastien Loeb und Daniel Elena gewinnen die Akropolis-Rallye und feiern ihren 71. WM-Sieg

Bereits auf der ersten Sonntagsprüfung schien die Entscheidung über den Sieg in Griechenland vorzeitig gefallen. Petter Solberg hatte sich bei der Attacke auf Spitzenreiter Sebastien Loeb das linke Hinterrad seines Ford Fiesta WRC abgerissen und musste vorzeitig aufgeben.

 

"Wir wollten vom Start weg angreifen und Loeb eine oder zwei Sekunden abzuknöpfen. Wir mussten es versuchen", erklärte Solberg. "Bei Kilometer 13 habe ich aber eine Böschung auf der rechten Seite erwischt, das Auto wurde zurückgeschleudert und wir brachen das Rad ab. Wir konnten nichts mehr machen."

 

Der Weg zum vierten Saisonsieg war für Loeb offensichtlich frei. Aber der Weltmeister machte es noch einmal spannend. Auf WP20 fing er sich einen Plattfuß ein und die Führung geriet in Gefahr. Loeb wechselte den Reifen jedoch in rekordverdächtigen 1:42 Minuten und verteidigte den Spitzenplatz. "Der Schaden trat zu Beginn der Prüfung auf. Weil wir einen guten Vorsprung hatten, habe ich mich sofort entschieden, das Rad zu wechseln", erklärte Loeb. Mit der Bestzeit auf der abschließenden Power-Stage macht er sein Griechenland-Wochenende perfekt. "Diese Rallye war lang und schwierig. Wir hatten heute Morgen etwas Glück, aber generell war es ein echt harter Kampf für uns", sagte Loeb im Ziel. "Ich glaube jeder von uns ist großartige Rallye gefahren, egal ob Mikko, Petter, oder Jari-Matti."

 

Loebs Teamkollege Mikko Hirvonen sorgte als Zweiter für einen Doppelsieg von Citroën, der Finne war mit seiner Leistung aber nicht wirklich zufrieden. Bereits am Freitag hatte er Zeit durch einen Reifenschaden verloren, konnte den Rückstand aber aus eigener Kraft nicht mehr aufholen. "Realistisch gesehen, hat unser Tempo nicht ausgereicht. Ich habe bei dieser Rallye eine Menge lernen können und für das Team ist es ein tolles Ergebnis", so Hirvonen.

 

Latvala will künftig cleverer sein

 

Jari-Matti Latvala erreichte zwar als Dritter sein selbstgestecktes Ziel, aber es wäre mehr drin gewesen für den Finnen, der noch eine Schlüsselbeinbruch auskuriert. Der Ford-Pilot lag zeitweise sogar in Führung und lieferte sich mit Loeb einen spannenden Kampf um Platz 1, aber auch ihn warf ein Reifenschaden und Bremsdefekt zurück. "Nach einer langen Zeit stehen wir wieder auf dem Podium. Aber ich habe viel gelernt und muss in Zukunft einfach cleverer sein" , fasste Latvala zusammen.

 

Die übrigen Punkteränge wurden während der Rallye durch Ausfälle und Restarts nach Rallye2-Reglement munter durcheinander gewirbelt. Mads Östberg landete auf Platz 4, hinter ihm erreichen Martin Prokop (beide Ford) und Thierry Neuville (Citroën) das Ziel. Vorjahressieger Sebastien Ogier wird als bester S2000-Pilot Siebter. Sein Teamkollege Andreas Mikkelsen musste am Morgen nach einem Aufhängungsschaden aufgeben.

 

Ein Fahrer freute sich ganz besonders über seine Zielankunft. Mini-Pilot Paulo Nobre bestand die höchst anspruchsvolle Akropolis-Rallye und hatte Tränen der Freude in den Augen. "Ich konnte mich schon gar nicht mehr daran erinnern wie es ist, eine Rallye zu beenden. Ich bin überglücklich", meinte der Brasilianer, der mit einem Rückstand von 59:10 Minuten auf Platz 17 kam. 

 

Auch Petter Solberg hatte den Ärger über seinen Fahrfehler zügig verdaut. "Natürlich bin ich im Moment enttäuscht, vor allem für das Team tut es mir leid. Aber wir müssen nun nach Neuseeland und neuen Herausforderungen schauen", sagte der Norweger am Nachmittag.

 

Gorban holt sich ersten PWRC-Sieg

 

In der PWRC-Wertung kann der Ukrainer Valeriy Gorban seinen ersten Sieg feiern. Der Mitsubishi-Pilot war am Freitag durch einen Dämpferschaden zunächst zurückgefallen, konnte sich dann aber wieder nach vorne arbeiten und profitierte auch vom Ausfall des Führenden Nicolas Fuchs, der seinen Subaru am Ende von WP20 mit einem gebrochenen Hinterradaufhängung abstellen musste. 

 

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