Monte Carlo nach WP10

Loeb bleibt weiter vorn

Weltmeister Sebastien Loeb bleibt auch am Ende der zweiten Monte-Etappe sicher in Führung. Hinter ihm hat sich Sebastien Ogier auf Platz zwei eingenistet, spannend waren dagegen die Duelle um die weiteren Positionen.

<strong>AUF SIEGKURS:</strong> Sebastien Loeb kann sich bei der Monte nur noch selbst schlagen

Sebastien Ogier war genervt. Immer wieder sprachen ihn die Reporter auf Sebastien Loeb an und ob er versuchen würde, den Spitzenreiter einzuholen. "Ich interessiere mich nicht für ihn. Ich fahre meine eigene Rallye. Merkt Euch das endlich!", brummte Ogier zurück. Der Franzose holte zwar am Morgen seine zweite Bestzeit und zeigt beim Polo-Debüt weiterhin eine beeindruckende Leistung, aber an Loeb konnte er nicht heranfahren. Der Weltmeister behauptet sich auch am Ende der zweiten Etappe souverän an der Spitze, sein Vorsprung ist auf 1:35 Minuten angewachsen. "Ein guter Tag für uns. Wir haben unsere Führung verteidigt und das war unser Ziel", sagte Loeb und verabschiedete sich gut gelaunt in den Feierabend.

 

Während die beiden Spitzenpositionen klar bezogen sind, geht es dahinter noch munter zur Sache. Dani Sordo (Citroën) wehrt sich mit allen Mitteln gegen Evgeny Novikov (Ford), der den dritten Platz erobern will. Nachdem der junge Russe drei Bestzeiten abliefern konnte, knüpfte ihm Sordo auf der letzten Prüfung wieder wichtige Sekunden ab. "Es ist ein toller Kampf mit ihm", sagte der Spanier und Novikov versprach: "Noch sind zwei Tage zu fahren und ich will um einen guten Platz kämpfen."

 

Enttäuschung bei Hirvonen und Östberg

 

Mikko Hirvonen war dagegen froh, dass die heutige Etappe endlich zu Ende war. Platz fünf ist nicht das Ergebnis, das sich Citroëns Nummer-1 ausgemalt hat. Die Änderungen am Setup seines DS3 WRC brachten keine Verbesserung. "Ich kann nicht zufrieden sein. Wir müssen sehen, wie wir uns steigern können", sagte der Finne. Auch bei Mads Östberg herrscht kein eitel Sonnenschein. "Ich weiß einfach nicht, warum wir so viel Zeit verlieren", zuckte der Ford-Pilot mit den Schultern. Mit 5:49 Minuten Rückstand liegt er aussichtslos auf Platz neun zurück. Dem sonst eher redefreudigen Östberg fehlten im Tagesziel die Worte. 

 

Mit Juho Hänninen machte dagegen ein anderer Ford-Fahrer von sich reden. Der Finne holte auf WP9 seine erste WM-Bestzeit überhaupt und konnte dadurch seinen Rückstand auf den vor ihm fahrenden Jari-Matti Latvala auf nur noch 1,8 Sekunden eindampfen. Doch sein finnischer Landsmann in VW-Diensten lieferte auf WP10 die bislang beste Leistung ab und vergrößerte seinen Vorsprung auf Hänninen wieder deutlich. "Trotzdem bin ich mit meinen WP-Zeiten nicht zufrieden", sagte Latvala. "Immerhin habe ich eine Idee, was ich am Auto ändern muss, damit es besser wird."

 

Wiegand kratzt an den Top-10

 

Aus rein deutscher Sicht bleibt es eine sehr erfreuliche Monte. Sepp Wiegand behauptet sich bei schwierigen Bedingungen an der WRC2-Spitze und ist nach dem Ausfall von Julien Maurin jetzt Elfter im Gesamtklassement. "Ein super Tag für uns", freute sich der Skoda-Junior. "Wir hatten keinerlei Probleme und unsere Zeiten waren sehr gut." Ähnlich fühlt sich Armin Kremer, der im Subaru Impreza die Produktionswagen-Wertung der WRC sicher anführt. "Ich bin sehr zufrieden. Wir haben unser Auto super abgestimmt und die Ergebnisse passen", sagte der Mecklenburger.

 

Auf nach Monte Carlo!

 

Ab Freitag zieht der Rallye-Zirkus dann gen Süden und in die mondäne Mittelmeer-Enklave Monaco um. Neben zahlreichen WP-Klassikern wie „Le Moulinon – Antraigues“, „Burzet – St. Martial“ und „Sisteron“ steuert das Geschehen dann am Samstag seinem Höhepunkt zu: Mit „Moulinet – La Bollene Vesubie“ stehen gleich drei Überquerungen des legendären Col de Turini auf dem Programm, zuletzt als WP 17 sogar wieder im Dunkeln. Die zweite Passage über die 18,95 Kilometer lange „Lantosque – Luceram“ (WP 18), die als sogenannte „Power Stage“ die drei Schnellsten mit bis zu drei WM-Bonuspunkten belohnt, setzt dann den spektakulären Schlusspunkt unter die berühmte „Nacht der langen Messer“.

 

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