Rallye Deutschland nach WP3

Loeb: Alles wie gehabt

Sebastien Loeb drückt auch in diesem Jahr der Rallye Deutschland seinen Stempel auf. Alle drei Bestzeiten der ersten Schleife gehen auf das Konto des Weltmeisters. Die Konkurrenz stellt sich durch falsche Setups selbst ein Bein.

<strong>ALLES UNTER KONTROLLE:</strong> Sebastien Loeb führt die Rallye Deutschland souverän an

Nachdem sich die dicken Regenwolken der Nacht am Morgen verzogen hatte, erwartete die Piloten ein anspruchsvoller Mix auf den Prüfungen. Größtenteils trocken, lauerte in schattigen Ecken die eine oder andere rutschige Überraschung auf die Fahrer. Den heißesten Auftakt erlebte ungewollt Martin Prokop. Dessen Ford Fiesta WRC geriet auf der dritten Prüfung in Flammen und brannte aus. Zum Glück wurde niemand verletzt, Prokop und Co-Pilot Zdenek Hruza konnten das Auto rechtzeitig verlassen. Die Prüfung musste jedoch unterbrochen werden.

 

Zu diesem Zeitpunkt hatte Sebastien Loeb längst klar gemacht, dass ihn niemand in Deutschland aufhalten kann. Vorjahressieger Sebastien Ogier kämpft sich mit dem leistungsschwächeren Super2000 durch die Weinberg, der Rest der WRC-Konkurrenz stellte sich mal wieder selbst ein Bein. Nach drei Bestzeiten in Folge liegt Loeb bereits mit 13.1 Sekunden Vorsprung in Führung. "Im Moment gibt es keine Probleme", schilderte der Citroën-Pilot gelassen. "Wir haben drei gute Wertungsprüfungen abgeliefert und führen im Moment."

 

Sein Teamkollege Mikko Hirvonen, mit großen Ambitionen in die Rallye gestartet klagte über ein mentales Problem, nach dem er mit Erschrecken feststellen musste, dass er als Fünftplatzierter bereits 30 Sekunden Rückstand hat.  "Ich weiß nicht woran es liegt und ich weiß nicht, was ich am Setup ändern werde. Das Problem ist eher mein Selbstvertrauen auf den großen Sektionen mit Schmutz und Schotter. Ich selbst brauche offensichtlich einen Neustart", so der Finne.

 

Ford-Pilot Petter Solberg berichtete von überhitzten Bremsen, ist aber immerhin Zweiter. "Wir hatten kleine Probleme vom Start weg, aber es wurde immer und immer schlimmer. Dennoch ist es kein schlechter Tag bisher", meinte der Norweger. Jari-Matti Latvala im zweiten Werks-Ford gab zu, dass er ein falsches Setup gewählt hatte. "Unser Auto war viel zu weich abgestimmt", sagte Latvala, der bereits am Morgen durch eine riskante Reifenwahl (weich/hart gemischt) zurückgefallen war.

 

Ein wenig Grund zur Freude gab es im Auto von Thierry Neuville. Der Belgier belegt den vierten Rang, obwohl er auf der dritten Prüfung einen Abzweig verpasste und durch das Prokop-Feuer kurzzeitig behindert wurde. "Ich musste anhalten um zu schauen, dass es beiden gut geht."

 

Bereits auf der ersten Prüfung ist Evgeny Novikov ausgeschieden, nachdem er das rechte Hinterrad seines Ford Fiesta WRC abgerissen hatte. Kurios die Schwierigkeiten von Chris Atkinson während seines Debüts im Mini WRC. Eine Trinkflasche hatte sich auf WP2 gelöst und kullerte im Fußraum des Australiers umher, bis sie unter den Pedalen stecken blieb. Als Neunter bleibt auch Atkinson hinter seinen Erwartungen zurück. "Ich greife aber nicht wie verrückt an, ich versuche einfach das richtige Gefühl aufzubauen", erklärt er. Bester Mini-Pilot ist Dani Sordo auf Platz sechs. Auch der Spanier gab zu: "Wir erreichen nicht die Zeiten, die wir erreichen müssten."

 

In der Super2000-Klasse gibt VW-Pilot Sebastien Ogier wie erwartet das Tempo vor und liegt als Zehnter klar vor seinem Teamkollegen Andreas Mikkelsen. Sepp Wiegand, der in Trier als dritter VW-Pilot ins Rennen geht, muss sich vorerst mit Platz 17 begnügen, 8.3 Sekunden hinter Hermann Gassner jr., der ebenfalls einen Skoda Fabia S2000 pilotiert. "Ich bremse zu viel mit links", sagte Wiegand. "Das belastet die Bremse zu stark. Ich denke das muss ich umstellen."

 

GALERIE: Die Bilder der Rallye Deutschland 2012 ...

LINK:Die Ergebnisse der Rallye Deutschland 2012 ...

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