Rallye Deutschland nach WP8

Latvala verschafft sich etwas Abstand

Am Ende der zweiten Deutschland-Etappe kann sich Jari-Matti Latvala etwas von Thierry Neuville absetzen. Von einer Vorentscheidung ist noch lange nicht die Rede, denn die Fahrer fiebern bereits am Vorabend der legendären Panzerplatte entgegen. Und dann gibt es ja noch eine Regenfront.

<strong>VORN:</strong> Jari-Matti Latvala kann mit zwei Bestzeiten in Folge seine Führung absichern

Nach der Servicepause setzte Thierry Neuville sofort zum Angriff an. Mit der Bestzeit auf der sechsten Prüfung verkürzte der Belgier seinen Rückstand auf Spitzenreiter Jari-Matti Latvala erneut und lag nur noch zwei Sekunden hinter dem Finnen. Doch der VW-Pilot konnte kontern und setzte sich mit zwei Bestzeiten in Folge erneut ab. Am Ende des zweiten Tages trennen Latvala und Neuville 7.3 Sekunden.

 

„Auf den letzten zwei Prüfungen bin ich ans Maximum gegangen“, erklärte Neuville. „Ich habe keinen Fehler gemacht und hatte viel Spaß. Aber wenn man die Splits (von Latvala) sieht, kann man nur mit dem Kopf schütteln.“ Latvala selbst nahm das versteckte Lob seines Kontrahenten gerne an und war mit seiner Leistung ebenfalls mehr als zufrieden. „Unser Auto ist wirklich schön zu fahren. Ich habe die Prüfungen regelrecht genossen“, meinte der Finne, der bereits auf den morgigen Tag blickt. Am Samstag stehen nicht nur zwei Durchgänge auf der berühmt-berüchtigten Panzerplatte im Zeitplan, der Wetterdienst kündigt Gewitter und starke Regenfälle für das Gebiet um Baumholder an. „Man muss abwarten wie sich die Rallye entwickelt. Niemand weiß was passiert wenn es regnet“, sagte Latvala.

 

Verschärfte Bedingungen könnten möglicherweise Dani Sordo (Citroën) in die Hände spielen, der auf einen Fehler seiner Vorderleute lauert. Dem Spanier ist bewusst geworden, dass er in Deutschland aus eigener Kraft nichts ausrichten kann. „Latvala einzuholen ist unmöglich“, sagte der drittplatzierte Spanier, der durch einen Fahrfehler wertvolle Sekunden auf WP8 einbüßte. „Ich habe zu spät in eine Spitzkehre eingebremst und bin geradeaus gefahren.“

 

Sordos Teamkollege Mikko Hirvonen verfolgt die gleiche Taktik. Abwarten, keine Fehler machen und auf Probleme der Konkurrenz hoffen. Mit 47 Sekunden Rückstand belegt der Finne nur Rang 4 und muss zugeben: „Die sind ganz schön schnell und im Moment weit weg. Aber man weiß nie, was noch alles passieren kann.“ Ratlosigkeit herrscht auch bei Mads Östberg (Ford). „Wenn wir ein Setup finden würden in das ich Vertrauen hätte, würde sich mein Selbstvertrauen auch verbessern“, stöhnte der Norweger, der vor Martin Prokop und Nasser Al-Attiyah (beide Ford) auf dem fünften Platz liegt.

 

WRC2: Kubica vorn, Paddon stark

 

Robert Kubica führt nicht nur weiterhin die WRC2-Wertung an, der Pole belegt im Citroën DS3 RRC auch den beachtlichen achten Gesamtrang, obwohl er durch die eingeschränkte Bewegungsfreiheit seines rechten Arms Schwierigkeiten in engen Weinbergkehren hatte. Das Potenzial der neuen R5-Autos unterstreicht Elfyn Evans, der nur 12.4 Sekunden hinter Kubica ins Tagesziel kommt. Im Kampf um den Titel des besten S2000 mit Zweiliter-Saugmotor muss sich Sepp Wiegand gegen Hayden Paddon zur Wehr setzen. Der Neuseeländer konnte seinen Rückstand deutlich verkürzen und liegt nur noch 3.7 Sekunden hinter dem deutschen Skoda-Junior zurück. Gestern hatte Paddon durch einen Servoschaden gut eineinhalb Minuten auf die WRC2-Spitze eingebüßt. „In den Weinbergen sind die Turboautos im Vorteil, sie beschleunigen einfach besser aus den Spitzenkehren heraus. Morgen sieht das wieder anders aus“, meinte Paddon. Wiegand, der am Morgen wegen einer defekten Gegensprechanlage Zeit verlor, kam am Nachmittag besser in Fahrt. „Auf der zweiten Schleife lief es besser. Wir versuchen nun vor Paddon zu bleiben“, sagte der Sachse. 

 

In der WRC3 liegt Sebastien Chardonnet weiterhin klar in Führung, obwohl der Franzos auf WP6 mit einem Hund zusammenstieß und sich den Kühler beschädigte. 

 

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