Rallye Polen - WP18

Latvala vermasselt Ford-Doppelsieg

Jari-Matti Latvala schmeißt auf der abschließenden Zuschauerprüfung den sicher geglaubten Doppelsieg von Ford weg. Mikko Hirvonen übernimmt die WM-Führung.

<strong>ZWEITER SAISONSIEG:</strong> Mikko Hirvonen gewinnt die Rallye Polen

Die gesamte Führungsriege des Ford-Teams schlenderte gut gelaunt zur abschließenden Zuschauerprüfung der Rallye Polen. Mikko Hirvonen und Jari-Matti Latvala waren auf dem besten Weg einen Doppelsieg für die Blauen einzufahren. Eigentlich konnte nichts mehr schief gehen, doch dann stockte nicht nur Malcolm Wilson der Atem.

 

In einer Rechtskurve gingen mit Jari-Matti Latvala einmal mehr die Pferde durch. Der Finne lenkte zu früh in eine Kurve ein, touchierte dabei ein mit Sand gefülltes Ölfass, was als Streckenbegrenzung diente und zerstörte dabei die Aufhängung seines Focus. In Sichtweite des Ziels musste Latvala doch noch aufgeben. Malcolm Wilson gefror das Blut in den Adern. „Ich bin sehr enttäuscht, dass so etwas auf der letzten Prüfung passieren kann“, erklärte Wilson, der im gleichen Atemzug aber unterstrich, dass er nicht an eine Ausmusterung Latvalas denke. „Er wird für uns auch in Finnland starten.“

 

Der Ausfall von Latvala wirft einen großen Schatten auf die Siegesfeier seines Teamkollegen Mikko Hirvonen. Der Finne holte in Polen seinen zweiten Saisonsieg und eroberte vor der Sommerpause auch die Führung in der Gesamtwertung. Durch die Latvala-Pleite rückt Dani Sordo noch auf Platz zwei nach vorn und Henning Solberg beendet die Rallye als Dritter.

 

Auch Sebastien Loeb profitierte von den Ereignissen auf dem letzten Wertungskilometer. Nachdem die Citroen-Junioren Evgeny Novikov und Conrad Rautenbach dem Weltmeister brav Platz gemacht hatten, erreichte dieser nach seinem frühen Aus am Freitag sogar noch Rang sieben und nimmt zwei wichtige Punkte für die Fahrer-WM mit nach Hause. Namensvetter Sebastien Ogier schied dagegen aus. Der Franzose musste seinen Citroen C4 mit einem Motorschaden auf der drittletzten Prüfung abstellen.

 

Das familieninterne Duell der Solberg-Brüder wurde bereits zu Beginn der heutigen Schlussetappe entschieden. Durch eine leckgeschlagene Leitung wurde Öl auf die Windschutzscheibe von Petter Solberg gesprüht, teilweise im Blindflug unterwegs verlor der Norweger so viel Zeit auf seinen Bruder Henning, dass er sich mit Rang vier begnügen musste. „Realistisch gesehen ist es das beste Ergebnis, was ich holen konnte“, meinte Petter im Ziel.

 

Platz fünf sicherte sich Matthew Wilson, vor seinem Teamkollegen Krzysztof Holowczyc, der im Alter von 46 Jahren WM-Punkte bei seinem Heimspiel einfuhr. „Seit fünf Jahren bin ich in keinem World Rally Car mehr gefahren und jetzt diese tolle Ergebnis, das Ende so überraschend war“, freute sich der Pole.

 

Dramatisch verlief die Entscheidung auch in der Junior-Wertung. Nachdem Lokalmatador Michal Kosciuszko am Morgen einen Stein rammte und anschließend von der Strecke abkam, war der Weg für Kevin Abbring frei, der in Polen einen beeindruckenden, wie überraschenden Sieg feiern konnte.  

   

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