WM 2017

Latvala und Toyota funktioniert doch

Kein anderes Team wurde im Vorfeld so argwöhnisch beäugt wie die neue Mannschaft von Toyota. In Monte Carlo präsentierte sich die Truppe von Tommi Mäkinen jedoch konkurrenzfähig und Jari-Matti Latvala scheint wie ausgewechselt zu sein.

Jari-Matti Latvala - Toyota Yaris WRC
Jari-Matti Latvala liefert beim Toyota-Debüt den zweiten Platz ab

Noch vor vier Monaten testete Jari-Matti Latvala den neuen Polo WRC, mit dem er in diesem Jahr endlich um den Titel kämpfen wollte. Dann ging alles ganz schnell. Volkswagen zog sich überstürzt aus der Weltmeisterschaft zurück und Latvala musste sich beim neugegründeten Toyota-Team andienen. Dort herrscht Tommi Mäkinen und er hatte nicht vergessen, dass Latvala einst die Struktur des Teams in Frage gestellt hatte.

Trotzdem fanden sich beide Seiten zusammen und Latvalas Einsatzwille, den er nach einem weiteren Seuchenjahr verloren hatte, kehrte zurück. „Das Ende der letzten Saison war sehr schwierig. Aber dieses neue Team brachte mir eine Menge Motivation“, gab der Finne zu, der dennoch mit gemischten Gefühlen zum Saisonauftakt reiste, auch weil er nach einer Reihe von Abflügen ein eher gespaltenes Verhältnis zur Rallye Monte Carlo pflegt. „Mein Ziel war es unter die besten Sechs zu kommen, ohne Fehler und mit einer konstanten Fahrt.“

Die Vorbereitungszeit war nach dem späten Wechsel zu Toyota knapp. „Die meisten Testfahrten fanden auf trockenem Asphalt statt. Nur an einem Tag herrschten winterlichen Bedingungen. Als wir hierher kamen, machte ich mir schon wenig Sorgen. Ich fühlte mich noch nicht so wohl im Yaris, aber während des Wochenendes änderte sich das und ich muss sagen, das Auto funktionierte richtig gut“, so Latvala, der neben einigen Schreckmomenten auf den Prüfungen auch im Service so manchen angespannten Moment erlebte. „Wir mussten das Auto am Freitag aus dem Parc Fermé schieben, das war ein wenig aufregend. Am Mittwoch wechselten die Jungs vor dem Shakedown innerhalb von 30 Minuten mein Getriebe wechseln. Aber es klappte alles.“ 

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Doch Latvala hatte das nötige Quäntchen Glück dieses Mal auf seiner Seite. Er holte den zweiten Platz und sorgte für das erste Toyota-Podium seit der Rallye Australien 1999. „Zum letzten Mal stand ich im Vorjahr in Finnland auf dem Podest“, jubelte Latvala. „Ich bin sehr zufrieden und mit das Beste: Die Jungs haben dieses Auto in Finnland gebaut – Rallyeautos können also auch in Finnland gebaut werden!“

Wie konkurrenzfähig der Toyota Yaris tatsächlich ist, lässt sich aktuell nur schwer abschätzen. Dazu ist die Rallye Monte Carlo mit ihren vielen Streckenbedingungen zu speziell. Auf den ultraschnellen Prüfungen in Schweden wird es vor allem auf Motorleistung und eine gute Aerodynamik ankommen. Vor allem in diesen beiden Punkten will Toyota glänzen. „Ich konnte unser Auto auf Schnee testen und es fühlt sich richtig gut an“, so Latvala. „Aber ich kann nicht einschätzen, wo wir stehen werden. Das Auto hat viel Potenzial, also legen wir los und schauen was passiert. Wir sind jedenfalls mächtig motiviert und freuen uns auf die nächsten Einsätze.“

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