WM 2014

Latvala und die richtigen Stellschrauben

Zum ersten Mal in seiner Karriere führt Jari-Matti Latvala die Weltmeisterschaft an. Der Finne hat sich nicht nur an den Volkswagen Polo R WRC gewöhnt, sondern fand dank professioneller Unterstützung auch die nötige mentale Stärke.

<strong>NEUE STÄRKE:</strong> Jari-Matti Latvala will in diesem Jahr um den Titel kämpfen

Die Veränderung von Jari-Matti Latvala ist deutlich spürbar. Der Finne wirkt zwar einerseits entspannter, aber auch konzentrierter als in der Vergangenheit. „Ich hatte so oft schlechte Saisonstarts und wenn der Auftakt schwach war, wird es schwierig, denn dann hat man zur Halbzeit schon die Meisterschaft verloren“, erklärte Latvala. „Nachdem ich bei der 'Monte' Fünfter war, wusste ich, dass ich in Schweden ein gutes Ergebnis brauche, um die Meisterschaft interessant zu halten. Vielleicht habe ich mich vor dem Start zu sehr unter Druck gesetzt, aber dann wurde es besser und hat funktioniert. Ich möchte mich bei Christoph Treier, meinem Mentaltrainer bedanken. Er hat mir sehr geholfen. Früher habe ich gesagt, ich fahre auf Sieg – auch wenn ich mich nicht wohl fühlte. Baute ich dann einen Unfall, war das Selbstvertrauen im Eimer und ich musste es wieder neu aufbauen. Eine Achterbahnfahrt.“

 

Doch nicht nur psychisch hat der Finne zugelegt, nach einem schweren Einstand im Volkswagen-Team liegt ihm der Polo R WRC deutlich besser, auch wenn er in Schweden zunächst Probleme bei der Abstimmung hatte.

 

„Zu Beginn der Rallye hat es nicht wirklich danach ausgesehen, dass ich die Rallye gewinnen könnte. Ich lag zwar nur 10 Sekunden hinter Ogier, aber konnte keine Prüfung für mich entscheiden. Zum Glück hat sich das am zweiten Tag geändert, nachdem ich ein weicheres Setup wählte, mit dem ich viel besser in den tiefen Spuren bleiben konnte. Früher bin ich eher daneben gefahren. Aber ich habe im Vorjahr bei Ogier und Loeb gesehen, dass man schneller ist, wenn man in der Spur bleibt“, erklärte Latvala, der außerdem seinen Fahrstil weiter anpasste. „Mit den schmalen Spikesreifen von früher konnte man hier mit einem weiten Stil und hängenden Heck schnell sein. Aber mit den jetzigen, etwas breiteren Reifen muss man sehr sauber fahren. Das gilt auch auf Schotter. Mal sehen, wie es in Mexiko läuft.“

 

Beim ersten Schotterlauf des Jahres muss Tabellenführer Latvala als erster Fahrer auf die Strecke. Ein klarer Nachteil, denn auf dem losen Untergrund verlieren die Vorderleute Traktion und damit wertvolle Zeit. „Ich nehme es dennoch als Auszeichnung für die gute Arbeit, die wir bisher leisteten“, will sich Latvala die Freude über den aktuellen Zwischenstand nicht nehmen lassen. „Aber klar, die Teams um Startposition 5 bis 7 werden einen Vorteil haben. In Mexiko passiert jedoch immer ziemlich viel. Sollte ich am Ende auf dem Podium stehen, wäre ich sehr glücklich.“ – Was es heißt, wenn sich Latvala das Podium als Ziel setzt, haben seine Konkurrenten nun in Schweden erlebt.

 

GALERIE: Die Bilder der Rallye Schweden 2014 ...

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