Rallye Monte Carlo nach WP4

Latvala nach Überschlag raus

Schock bei Ford. Spitzenreiter Jari-Matti Latvala überschlägt sich auf der vierten Prüfung der Rallye Monte Carlo und muss vorzeitig aufgeben. Sebastien Loeb kann kampflos die Führung übernehmen.

<strong>RAUS:</strong> Für Jari-Matti Latvala ist der Saisonauftakt bereits vorbei. Der Finne überschlug sich auf der vierten Prüfung

Sebastien Loeb war sich sicher. "Diesmal hatten wir die bessere Reifenwahl getroffen. Vielleicht hat ihn das unter Druck gesetzt, denn er war mit dem Mist unterwegs, den ich heute Morgen drauf hatte", erklärte der Weltmeister, als er im Ziel der letzten Tagesprüfung vom vorzeitigen Aus Jari-Matti Latvalas erfuhr. Der klar in Führung liegende Finne war mit seinem Ford Fiesta WRC von der Strecke abgekommen, über eine Steinmauer gekracht und anschließend eine kleine Böschung hinuntergerutscht. Weil es bei der Monte kein "Superally", pardon "Rally 2", gibt, ist ein Restart morgen ausgeschlossen. Latvala darf seine Koffer packen.

  

In die Bresche muss nun Ford-Neuzugang Petter Solberg springen. Der Norweger liegt am Ende der ersten Etappe auf Platz drei, hat allerdings bereits einen Rückstand von 1:05 Minuten auf den neuen Spitzenreiter Loeb. "Für Jari-Matti tut es mir sehr leid. Jetzt muss ich weiter Druck machen und mein Bestes für das Team geben", so Solberg. Zunächst muss er sich aber mit Dani Sordo anlegen. Der Mini-Pilot liegt nur eine Sekunde vor ihm auf Platz zwei und bestätigt die Konkurrenzfähigkeit des Autos auf Asphalt. Sordo hatte am Morgen wertvolle Zeit verloren, als er mit seinem Auto an eine Begrenzungsmauer anschlug und dabei die Aufhängung beschädigte.  

  

Dass es nicht unbedingt ein World Rally Car braucht, um bei der Monte ganz vorne mit dabei zu sein, beweist Sebastien Ogier. Der VW-Pilot fährt im Skoda Fabia S2000 auf Gesamtrang vier! "Es ist natürlich sehr schön wo wir gerade liegen", jubelte der Franzose über seinen Auftritt. "Der Tag war enorm anspruchsvoll und die ganze Rallye wird so weitergehen." 

 

Auch Evgeny Novikov hinterlässt einen guten Eindruck. Nach einem Fahrfehler am Morgen beendet er die Etappe auf dem fünften Rang. "Es war kein einfacher Tag für mich, denn ich bin noch nie zuvor auf solchen Strecken gefahren. Aber es hat Spaß gemacht und alles läuft gut", sagte der Russe. 

  

Mikko Hirvonen kann dagegen die Erwartungen nicht erfüllen. Der Finne geht seine erste Rallye für Citroën übervorsichtig an und leistete sich dennoch einen entscheidenden Fahrfehler. Hirvonen schlug auf der dritten Prüfung mit seinem DS3 WRC an einer Mauer an und beschädigte dabei eine Bremsscheibe. Die eigenhändige Reparatur auf der anschließenden Verbindungsetappe schlug fehl, der Zeitverlust summierte sich im Tagesziel auf 2:30 Minuten. "Ich bin froh überhaupt durch gekommen zu sein", stöhnte Hirvonen über die anspruchsvollen Bedingungen und seinen mageren sechsten Platz.

  

Hinter dem Finnen belegt Altmeister Francois Delecour den siebten Rang und kann sich vor Pierre Campana (Mini) und Ott Tänak (Ford) behaupten. "So langsam komme ich klar mit dem Auto. Der Fiesta WRC ist verdammt schnell", freute sich Delecour, der einen Platz nach vorne rutschte, weil sich Citroën-Youngster Thierry Neuville auf der letzten Prüfung einen Dreher leistete und dabei ein Rad abriss. Auch für ihn ist die Monte vorzeitig zu Ende.

  

Das letzte Wort gehört Paul Nobre. Mit 16 Minuten Rückstand erreichte der Mini-WRC-Pilot das Ziel der ersten Etappe. "Wir haben überlebt. Das kann ich kaum glauben", jubelte der Brasilianer, der sich mit seinem Palmeirinha Rally-Team in der Weltmeisterschaft 2012 angemeldet hat.

 

    

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