Rallye Deutschland nach WP4

Latvala knapp vor Ogier

Volkswagen-Pilot Jari-Matti Latvala liegt nach der ersten Schleife hauchdünn an der Spitze der Rallye Deutschland. Teamkollege Sebastien Ogier liegt nur eine Zehntel zurück und Andreas Mikkelsen sorgt im dritten Polo R WRC für die erhoffte Dominanz beim Heimspiel.

Auch in Deutschland zeigt sich das mittlerweile bekannte Spiel: Jari-Matti Latvala und Sebastien Ogier liefern sich ein enges Duell um die Führung, ein Stück dahinter fährt Andreas Mikkelsen im dritten Polo R WRC und die bereits abgeschlagene Konkurrenz wundert sich nicht nur über das Tempo des VW-Trios, sondern stellt sich durch kleine Fahrfehler auch noch selbst ein Bein. Unter anderem touchierte Kris Meeke mit seinem DS 3 WRC eine Bordsteinkante und ramponierte sich die Felge seines rechten Hinterrads. Mit 21,4 Sekunden Rückstand ist der Nordire als Vierter wie gewohnt bester Nicht-VW-Fahrer.

Vorjahressieger Thierry Neuville war mit seinem Morgen überhaupt nicht zufrieden und rutschte auch noch hinter seinen Teamkollegen Dani Sordo auf den sechsten Platz ab. „Wir sind weit weg vom nötigen Tempo“, ärgerte sich der Belgier über seinen Rückstand von 36,8 Sekunden und hofft auf eine Trendwende im weiteren Verlauf. „Immerhin liegen noch viele Prüfungen vor uns.“

Ogier und die Erinnerung an 2014

Genügend Spannung bietet das Duell an der Spitze. Jari-Matti Latvala kann auf der dritten Prüfung die Führung an sich reißen und obwohl er nur eine Zehntel vor seinem Verfolger Sebastien Ogier liegt, scheint der Finne auch auf Asphalt die nötige Stärke gefunden zu haben, um dem Weltmeister auch hier Paroli zu bieten. „Es wird immer besser. Der Trick ist die richtigen Bremspunkte zu finden“, sagte Latvala. „Der Morgen war schwieriger als ich erwartet hatte. Normalerweise wird diese Rallye am Nachmittag einfacher.“

Ogier gab zu, dass er auf der Prüfung „Moselland“ nicht volles Risiko eingegangen war und die entscheidenden Sekunden verlor. Vor einem Jahr hatte der Franzose an dieser die Kontrolle über seinen Polo verloren und eine Leitplanke durchschlagen. Ein Horror-Unfall der Spuren hinterlassen hatte. „Ich war deshalb ein wenig zu vorsichtig“, sagte Ogier. „Es war kein perfekter Durchgang.“

Auch der hochgehandelte Hayden Paddon hatte seine Probleme mit den anspruchsvollen Weinberg-Prüfungen. „Immer dort wo loser Schotter auf der Strecke lag, habe ich mein Vertrauen verloren“, klagte der Hyundai-Pilot, der hinter Elfyn Evans (Ford) nur Achter ist. Ott Tänak beschädigte auf der ersten Prüfung die Front seines Fiesta WRC an einem Zaun, dabei wurde die Aufhängung in Mitleidenschaft gezogen und der Este muss sich hinter dem ebenfalls enttäuschenden Mads Östberg mit dem zehnten Rang zufrieden geben. Noch weiter zurück liegt Robert Kubica. Weil seine Techniker in der Nacht den Motor des Fiesta WRC tauschen musste, startete der Polen mit einer Fünf-Minuten-Strafe in die Rallye.

WRC2: Lappi schon raus

In der WRC2-Wertung hat Skoda-Werkspilot Esapekka Lappi bereits Feierabend. Der Finne kam bereits auf der zweite Prüfung von der Strecke ab und musste vorzeitig aufgeben. Es führt sein Teamkollege Jan Kopecky, der sich vor Armin Kremer in einem weiteren Fabia R5 und behaupten Peugeot-Pilot Craig Breen behaupten kann. Skoda-Deutschland-Junior-Fabian Kreim ist aktuell Siebter, während sich Titelverteidiger Nasser Al-Attiyah nach einem frühen Ausrutscher von hinten durch das Feld nach vorne kämpfen muss.

Zwischenstand nach 4 von 21 Wertungsprüfungen

1.Latvala / Anttila Volkswagen Polo R WRC39:41.7
2.Ogier / IngrassiaVolkswagen Polo R WRC+0.1
3.Mikkelsen / Fløene Volkswagen Polo R WRC+15.9
4.Meeke  / Nagle DS 3 WRC+21.4
5.Sordo  / Martí Hyundai i20 WRC+33.9
6.Neuville / Gilsoul Hyundai i20 WRC+36.8
7.Evans  / Barritt Ford Fiesta RS WRC+41.6
8.Paddon  / Kennard Hyundai i20 WRC+44.0
9.Östberg  / Andersson DS 3 WRC+50.8
10.Tänak  / Mõlder Ford Fiesta RS WRC+51.8

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